Achtsam durch die dunkle Jahreszeit

Ein hektischer Alltag, die frühe Dunkelheit und lange Regentage können auf das Gemüt schlagen. Wer zu Stimmungsschwankungen neigt und sich in einem Karussell aus negativen Gedanken, Grübeleien und Niedergeschlagenheit befindet, kann sich mit einfachen Übungen selbst befreien. Wichtig ist, dass den positiven Augenblicken mehr Beachtung geschenkt wird, als den negativen Momenten. Das Zauberwort lautet Achtsamkeit.

Wer achtsam durch die dunkle Jahreszeit geht, schärft seinen Blick für die hellen Augenblicke. Geist und Körper können profitieren, fühlen sich wohl und mit ein bißchen Übung werden negative Gedanken von Glücksgefühlen verdrängt.

Wir werden im Alltag von Eindrücken, Erlebnissen, Bildern und Geräuschen geflutet. Unser Gehirn schafft es manchmal gar nicht, so schnell all diese Reize aufzunehmen und zu verarbeiten. Wir stellen unbewusst auf „Automatik“ um, um funktionieren zu können und um unseren Alltag „abzuarbeiten“. Schnell rutschen wir in einen Rhythmus, der uns nur noch handeln lässt – ohne bewusst wahrzunehmen. Einkaufen, Job, Haushalt, Familie, Freunde, Freizeit, Termine, Urlaub – das alles kann zum Stress werden. Wir fühlen uns mit all den Verpflichtungen gehetzt, gestresst, ausgelaugt und ausgebrannt. Das ständige Gefühl, das Leben abarbeiten zu müssen, strengt an. Und diese Anstrengung macht auf Dauer krank. Nehmen wir hingegen etwas Tempo aus dem Tag, kann unser Körper regenerieren und der Geist kann sich entspannen. Der Geist hat Zeit, all die Eindrücke zu verarbeiten.

Achtsamkeit kann helfen. Doch wie genau lebt man achtsam? Ziel des achtsamen Lebens ist es, weder mehr Ruhe und Gelassenheit in seinen Alltag zu integrieren.

Well4Life Tipps für ein achtsames Leben

Wer achtsam leben möchte, sollte den Fokus auf die – auch kleinen – Dinge im Alltag legen. Wir neigen häufig dazu, uns über negative Situationen aufzuregen, anstatt uns über die schönen Momente zu freuen, die uns geschenkt werden. Der freie Parkplatz, den wir unerwartet gefunden haben, ist ein Glücksgefühl wert. Der Nachbar, der uns vom Zaun herüber so nett gegrüßt hat, sollte nicht als selbstverständlich angesehen werden. Der Busfahrer, der nur für uns länger an der Haltestelle angehalten hat, damit wir noch einsteigen können, sollte ein Dankeschön erhalten. Wer die schönen Momente im Alltag würdigt, lässt sich nicht so schnell von negativen Einflüssen herunter ziehen.

Eine einfache Technik, die jederzeit und überall angewendet werden kann, ist das langsame Atmen. Wer tief einatmet und diesem Atemzug ganz bewusst nachspürt, beruhigt sich selbst. Tipp: Fünf Sekunden lang einatmen, sieben Sekunden lang ausatmen. Diese Atemübung mehrmals am Tag durchführen.

Achtsames Essen kann helfen, der Fülle an Nahrungsmitteln und Gelegenheiten zu entkommen. Es sollte immer mit Bedacht und nicht mal eben nebenbei gegessen werden. Wer sich für das Essen Zeit nimmt und seine Nahrung gut kaut, ist schneller satt. Wer dann noch hochwertige Nahrungsmittel einkauft und zubereitet, stärkt seinen Körper doppelt.

Tipp: Die Rosinen-Übung ist eine der bekanntesten Achtsamkeits-Übungen. Wir nehmen eine einzelne Rosine und legen sie in unsere Hand. Wir betrachten die Rosine ganz genau. Was geht uns durch den Kopf? Können wir den Duft riechen? Wir nehmen die Rosine zwischen Daumen und Zeigefinger, schließen die Augen und drücken sie etwas zusammen. Wir konzentrieren uns ganz genau darauf, was wir fühlen. Die Traube ist weich, lässt sich zusammendrücken. Wie ist die Oberfläche beschaffen? Runzelig? Weich? Hart? Wir führen die Rosine an unsere Nase. Welchen Geruch nehmen wir wahr? Wir nehmen die Rosine in den Mund. Welches Gefühl haben wir? Leicht drehen wir sie im Mund. Dann dürfen wir zubeißen. Wie fühlt sich das an? Lecker? Nachdem wir die Rosine langsam zerkaut haben, dürfen wir sie herunterschlucken.

Bild: Viacheslav Iakobchuk – fotolia.com

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