Dehnen sollte nicht vernachlässigt werden

Natürlich sind wir ständig in Bewegung. Wir fahren zur Arbeit, erledigen unsere Einkäufe, planen Unternehmungen und treiben vielleicht sogar Sport. All das sorgt dafür, dass wir uns bewegen, so dass unser Körper in Schwung bleibt. Nicht ohne Grund heißt es: Wer rastet, der rostet. Doch weshalb leiden so viele Männer und Frauen unter Rückenschmerzen, obwohl sie sich so viel bewegen? Reicht die Bewegung vielleicht gar nicht aus? Ist die Art der Bewegung vielleicht falsch? Wichtig ist, dass sich möglichst vielfältig bewegt wird und dass außerdem auch gedehnt wird. Das Dehnen ist unglaublich wichtig, um Muskelverspannungen zu vermeiden, um ein Verkürzen der Muskulatur zu reduzieren und um bis in das hohe Alter beweglich und schmerzfrei zu bleiben.

Wir kennen das Dehnen und Strecken aus dem Tierreich, denn die Tiere strecken, recken und schütteln sich, wenn sie aus einer Ruhephase in die Bewegung übergehen. Das Dehnen kommt bei uns Menschen leider im Alltag viel zu kurz. Wer regelmäßig Tennis spielt, Fahrrad fährt oder läuft, der treibt zwar Sport, doch er trainiert seine Muskulatur einseitig und wenn er keinen Ausgleich schafft, dann kann das negative Folgen auf die Gesundheit haben. Die Muskeln, Sehnen und Bänder müssen gestreckt (also gezogen) werden, um nicht zu verkümmern und zu verkürzen. Obwohl wir uns gefühlt so viel bewegen und uns unser Tag stressig vorkommt, so sitzen wir heutzutage viel zu viel.

Zu viel Sitzen, zu wenig Dehnen

Wir sitzen im Auto oder im Bus, sitzen bei der Arbeit (sofern wir eine sitzende Tätigkeit haben), sitzen beim Essen am Tisch und sitzen abends auf dem Sofa – und das jeden Tag, wochenlang, monatelang, jahrelang. Es werden meistens nur bestimmte Muskeln benutzt und die anderen verkümmern. Wer nachts außerdem noch gekrümmt und somit mit angewinkelten Beinen schläft, der verkürzt seine Muskulatur zusätzlich (Stichwort Hüftbeuger) und der von der Muskulatur aufgebaute Zug drückt sich in einem Schmerz aus. Wenn Muskeln verkürzen, dann führt genau das zu den Problemen, unter denen wir heute leiden: Wir haben Rückenschmerzen. Die Spannung der Muskulatur drückt quasi auf die Bandscheiben und ein Bandscheibenvorfall ist das Resultat.

Um die Spannung zu lösen, muss gedehnt werden. Doch es gibt auch ein richtiges und ein falsches Dehnen. Beim Dehnen kommt es auf die Dauer an. Erst nach zwei bis drei Minuten hat das Gehirn die Botschaft „Ich dehne jetzt“ empfangen und kann den Muskel entspannen. Daher reicht es nicht aus, sich kurz zu strecken, sondern eine Dehnung sollte in der entsprechenden Position für einige Minuten gehalten werden (Achtung: Nicht bei starken Schmerzen oder bei Verletzungen dehnen). Sportler wissen um die Wichtigkeit des Dehnens, doch auch Sportmuffel können Dehnübungen in ihren Alltag einbauen. Wer beispielsweise abends auf dem Sofa vor dem Fernseher sitzt, der kann die Beine in eine gedehnte Position strecken und so einen Ausgleich zur alltäglichen Sitzhaltung schaffen. Außerdem können die Schultern gestreckt und der Rücken gebeugt werden. Das Fernsehprogramm kann in einer gedehnten Position ebenso gut verfolgt werden, doch der Körper wird sich freuen.

Bild: unsplash.com

Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert