Was sind eigentlich diese Faszien?

Wir kennen Muskeln und Sehnen. Doch was sind eigentlich Faszien? Die Faszien sind sozusagen das Bindegewebe im Körper, das uns zusammenhält und dem Körper Stabilität gibt. Noch vor etlichen Jahren wurde das feine Geflecht, das den ganzen Körper durchzieht, unterschätzt. In letzter Zeit allerdings rückt es verstärkt in den Fokus der Aufmerksamkeit, denn die Faszien erfüllen im Körper wichtige Aufgaben und ein belastetes Bindegewebe äußert sich nicht nur durch die typische Cellulite.

Die Faszien sind ein sehr reißfestes Gewebe, das – wenn der Mensch gesund ist – aus Wasser, Kollagenfasern und Klebstoffen besteht und flüssig den Körper durchströmt. Nährstoffe, Hormone und Stoffwechselschlacken durchlaufen das Bindegewebe und so ist es wichtig, dass die Funktionalität der Faszien aufrecht erhalten wird. Diese sorgen für Elastizität und Gleitfähigkeit und so halten sie die Strukturen des Körpers immer an ihrem Platz. Da die Faszien mit sensorischen Rezeptoren ausgestattet sind, reagieren sie auf Druck, bei Belastung oder aber auch bei Temperaturschwankungen. Das feine Fasziengewebe kann schnell verkleben und diese Verklebungen mindern die Biegsamkeit der Muskelfasern. Ist unser Bindegeweben belastet, dann wird aus dem einst flüssigen Zustand ein Gel und dieser feste Zustand schränkt unsere Funktionalität stark ein.

Meistens Bandscheibenprobleme

Es kann zu Schmerzen kommen und während bei Rückenschmerzen meistens an Bandscheibenprobleme, eingeklemmte Nerven oder Wirbelblockaden gedacht wird, so ist es doch oft so, dass diese den Schmerz auslösen. Werden die eigentlich geschmeidigen Faszien starr, weil sie belastet und somit verklebt sind, dann ziehen sie die Muskeln zusammmen und diese Muskelspannung verursacht den Schmerz. Durch die Verbindung der Faszien als Geflecht im ganzen Körper kann es sein, dass Verklebungen in einer Körperregion anzufinden sind, es aber an einer ganz anderen Stelle schmerzt. Vor allem haben unspezifische Rückenschmerzen ganz oft mit den Faszien zu tun, wenn der Arzt bei der Untersuchung keine andere Ursache findet.

Störungen im Fasziengewebe sind vor allem daran zu erkennen, dass die Haut auf Druck mit Schmerzen reagiert. Vor allem Frauen kennen das, wenn sie Druck auf ihre Oberschenkel oder den Po ausüben und es beim Drücken weh tut. Aber auch die Rückenpartie ist sehr oft sehr druckempfindlich. Verklebte, verfilzte und verhärtete Faszien sind auf verschiedene Faktoren zurückzuführen. Schlechte Ernährungsgewohnheiten mit viel Salz, Zucker und Fertiggerichten sorgen dafür, dass sich Zusatzstoffe im Bindegewebe ablagern und nicht mehr richtig abtransportiert werden. Ist der Stoffwechsel gestört, dann ist der Körper übersäuert und die Entgiftung funktioniert nicht mehr richtig. Aber auch Stress und einseitige dauerhafte Belastungen sowie eine Schonhaltung und zu wenig Bewegung können den Faszien schaden.

Tipps und Tricks gegen verklebte Faszien

Um verklebte Faszien wieder zu lösen gibt es verschiedene Möglichkeiten. In der Ernährung sollte auf zu viel Zucker und industriell hergestellte Speisen verzichtet werden. Die Ernährung sollte basisch mit viel frischem Obst und Gemüse gestaltet werden. Auch schaden Alkohol und Nikotin dem Gewebe. Täglich sollten mindestens zwei Liter Wasser getrunken werden, damit das Gewebe durchspült wird. Therapeuten bieten sogenannte Faszien-Massagen an, bei denen die Verklebungen mit geschickten Handgriffen gelöst werden. Auch können Dehnübungen sehr hilfreich sein. Außerdem gilt es, Stress-Faktoren zu reduzieren.

Wichtig ist, sich regelmäßig zu bewegen, damit das Gewebe in Bewegung bleibt. Auch können Faszien selbst mit einer Faszienrolle behandelt werden. Allerdings sollte hier vorsichtig vorgegangen werden, damit das Gewebe keinen Schaden nimmt. Obwohl sich die Körperzellen stets erneuern, so braucht es doch etwas Zeit, bis sich das Fasziengewebe regeneriert hat. Einige Monate sollten hier eingeplant werden.

Well4Life Tipps, um verklebte Faszien zu lösen

  • Täglich 2 bis 3 Liter stilles Wasser trinken
  • Gesunde Ernährung (basisch) mit viel Obst und Gemüse
  • Faszien-Therapie vom Profi (Massagen)
  • Selbstbehandlung mit einer Faszienrolle
  • Gewebe entsäuern (beispielsweise mit Basenpulver)

Bild: unsplash.com

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