Smartphone-Nutzung als Zukunftsdroge?

Das Thema ist nicht neu und doch sind die Zukunftsprognosen erschreckend. Bereits im Herbst letzten Jahres wurden im Auftrag der Krankenkasse DAK Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern zu ihrem Online-Spiele- und Social-Media-Konsum befragt. Ziel war es, das elterliche Rollenvorbild und Kontrollverhalten sowie die Mediennutzung der Kinder zu erforschen. Zur Corona-Pandemie erfolgte im Frühjahr 2020 eine Wiederholung der Befragung, außerdem legt jetzt auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit der Information nach, dass immer mehr Kinder und Jugendliche ihre Finger nicht vom Smartphone lassen können. Social-Media-Pause, Handy- oder Computerabstinenz führen zu Symptomen, die einem Entzug gleichen. Die Internetnutzer werden unruhig, unkonzentriert und sogar aggressiv. Die Gedanken der Jugendlichen drehen sich heute vor allem um News, Kommentare und Likes und sowohl Medienexperten als auch Jugendforscher sehen im Digitalkonsum eine große Gefahr.

 

Lieber im Internet als im echten Leben?

Corona hat der Internetnutzung noch einmal einen kräftigen Anschub verpasst. Wer in der realen Welt (also offline) keine Freizeitaktivitäten erleben darf, sucht sich seine Abwechslung im Internet (also online). Der Blick ist gesenkt, die Augen verfolgen, was auf dem Bildschirm passiert. Hier trifft man Freunde, hier ist man ein kleiner Teil in einer großen Welt. Und diese Gier nach Aufmerksamkeit, nach Followern, nach Anerkennung, kann ebenso zur Sucht werden, wie das Gefühl, etwas zu verpassen, wenn nicht ständig auf das Smartphone geschaut wird. Neue BZgA-Studiendaten zur Computerspiel- und Internetnutzung zeigen auf, dass die exzessive Mediennutzung im Jugendalter zunimmt. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung sieht in der Medien- und Internetabhängigkeit quasi die Droge der Zukunft. Immer mehr Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene nutzen die digitalen Medien häufiger, als ihnen gut gut. Die Digitalisierung sei ein wertvolles Gut, doch junge Menschen sollte auch wissen, wann sie auch einmal offline sein sollten.

Bild: pexels.com

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