So viele Menschen, die einer sitzenden Tätigkeit nachgehen, leiden unter Rückenschmerzen. Wir sind keine Jäger und Sammler mehr, die stundenlang durch die Natur streifen und auf der Suche nach Nahrung all ihre Muskeln bewegen. Die Zivilisation zwingt uns zu langem Sitzen und/oder Stehen und das führt in vielen Fällen zu Fehlhaltungen und einem enormen Mangel an Bewegung, wenn wir nicht mit Sport ausgleichen. Eine falsche Haltung verkrampft den Bewegungsapparat und ist somit ganz oft die Ursache für Muskeldysbalancen, die dann wiederum zu Schmerzen führen. Langes Sitzen – etwa am Arbeitsplatz am Computer – in einer falschen Haltung (ein nach vorne geneigter Kopf, ein schiefer Rücken, angespannte Schultern) belastet die Muskulatur einseitig, was wiederum zu Spannungen und Verspannungen führen kann. Allerdings ist es gar nicht so einfach, sich eine jahrelange falsch angeeignete Haltung wieder abzugewöhnen. Doch richtiges Sitzen kann gelernt werden, es braucht nur etwas Übung und so sollte zukünftig auf eine korrekte Sitzposition geachtet werden – Schmerzen können vermieden oder eingedämmt werden.
Die falsche Haltung des Kopfes
Wir kennen das alle: Wir gucken auf das Handy, halten den Kopf nach unten geneigt und faulenzen auf dem Sofa in einer Position, die unserem Körper dauerhaft nicht gut tut. Wir sitzen stundenlang vor dem Computer, Tablet oder Laptop und verspannen. Das Ergebnis lässt nicht lange auf sich warten und äußert sich im Schmerz. Immer mehr jüngere Menschen leiden unter Rückenschmerzen, was eine logische Konsequenz der ständigen Mediennutzung ist. Bei einer Tätigkeit im Büro, im Einzelhandel (beispielsweise sitzend an der Kasse), als Pförtner oder aber auch in Berufen, die ständiges Fahren erfordern (Lkw-Fahrer, Mitarbeiter im Außendienst, Bahnreisende, etc.) gehört stundenlanges Sitzen zum Job einfach mit dazu. Dass sich Menschen in sitzenden Berufen mehr bewegen sollten, dürfte mittlerweile bekannt sein, doch auch beim Sitzen selbst ist es wichtig, dass es korrekt ausgeführt wird. Wer eine sitzende Position einnimmt und sich eine Fehlhaltung angewöhnt, der trainiert sich diese falsche Haltung an und wie bereits erwähnt ist es schwer, falsche Sitzgewohnheiten in richtige zu korrigieren.
Pausen machen
Wer viel sitzt, sollte kleine Pausen machen, in denen er sich bewusst bewegt. Ein Gang in eine andere Abteilung oder zum Kopierer reicht aus und ebenso könnte im Stehen telefoniert werden. Die Muskulatur wird gelockert und die Bandscheiben werden entlastet, so können auch Nährstoffe besser transportiert werden. Die Organe sind frei und die Blutzirkulation wird angeregt, was wiederum eine bessere Versorgung mit Sauerstoff zur Folge hat. Wenn der Oberkörper gestreckt ist, lässt es sich auch besser und tiefer atmen.
Für alle, die am Schreibtisch sitzen, ist die richtige Sitzposition von großer Bedeutung. Die Bildschirmhöhe des Computers sollte leicht unterhalb der waagerechten Sehachse liegen und der Mindestabstand zum Monitor muss auf jeden Fall 50 Zentimeter betragen. Die Ellenbogen befinden sich auf einer Ebene mit der Tastatur und die Oberarme und Unterarme sollten ebenso wie die Ober- und Unterschenkel im 90 Grad Winkel zueinander stehen. Die Füße stehen gerade auf dem Bogen. Wer zu klein ist, kann gerne einen Fußhocker zur Hilfe nehmen.
Die Ergonomie am Arbeitsplatz ist ein wichtiges Thema, denn nur, wer in einer korrekten Sitzhaltung arbeitet, hat Freude am Job und bleibt lange gesund.
Bild: unsplash.com
Kommentare