Primäre Hyperhidrose: Schwitzen ohne ersichtlichen Grund

Primäre Hyperhidrose – so nennen es Mediziner, wenn ansonsten gesunde Menschen übermäßig schwitzen. Rund 2,5 Prozent unserer Bevölkerung, oftmals mehrere Mitglieder einer Familie gleichzeitig, sind von diesem Phänomen betroffen.

Wie wird Hyperhidrose ausgelöst?

Tatsächlich scheint die Neigung zu übermäßiger Transpiration angeboren zu sein, ist wohl die Fehlregulation eines oder mehrerer bisher noch unbekannter Gene für die Hyperhidrose verantwortlich. Eine Fehlregulation, die dazu führt, dass Schweißdrüsen schon bei minimalen körperlichen und psychischen Belastungen zur Sekret-Produktion angeregt werden, die Betroffenen derart zu schwitzen beginnen, dass sie unter den Achseln, an Handflächen und Fußsohlen, manchmal auch in anderen Körperregionen tropfnass sind.

Der Leidensdruck ist enorm, generiert Stress und Angst vor dem nächsten Schweißausbruch, wodurch neue Ausbrüche provoziert werden – und mündet nicht selten in sozialer Isolation und beruflichen Nachteilen, führt in die Depression.

Doch es gibt Möglichkeiten, die Hyperhidrose zu behandeln und positiv zu beeinflussen:

  • extrastarke Deos und Salben auf der Basis von Aluminiumchlorid oder Gerbsäure, welche die Schweißdrüsen verstopfen, so dass diese dann weniger Flüssigkeit produzieren
  • Elektro-Wasserbäder, welche die Schweißdrüsen weniger sensibel auf Nervenimpulse reagieren lassen
  • Spritzen mit Botulinumtoxin, welches die Nervenkontakte zur Drüse für mehrere Monate blockiert – oder mit Anticholinenergika, welche den Nerven-Botenstoff Acetylcholin hemmen, der das Schwitzsignal an die Drüsen überträgt
  • Thermotherapie, bei der Mikrowellen die Schweißdrüsen gezielt zerstören
  • OP in Form der Saugkürettage, bei der die Schweißdrüsen in den Achseln ausgeschabt werden – oder in Form der endoskopischen Sympathikus-Blockade, bei der die Nerven, welche den Reiz fehlerhaft weiterleiten, chirurgisch gehemmt werden

 

Bild: unsplash.com

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