Sogar konventionelle Zeitschriften und Magazine (wie beispielsweise die Apotheken Umschau) weisen mittlerweile auf die Wichtigkeit von Vitamin D hin. Tatsache ist: Hierzulande reicht die Sonneneinstrahlung nicht aus, damit der menschliche Körper ausreichend Vitamin D produzieren kann. Vor allem im Herbst und im Winter sollte Vitamin D supplementiert werden, denn Vitamin D ist an wichtigen Stoffwechselprozessen im Körper beteiligt. Leider wird die empfohlene Dosis mit 1000 i.E. (internationale Einheiten) in den meisten Fällen zu niedrig angesetzt.
Wie viel Vitamin D soll ich nehmen? Die Frage vieler Menschen kann so pauschal nicht beantwortet werden, denn es kommt auf den Ausgangswert (Ist-Zustand) an. Ist der Wert niedrig, muss höher dosiert werden, um leere Vitamin-Speicher ersteinmal aufzufüllen. Ist der Wert okay, kann eine Erhaltungsdosis gewählt werden. Ein Arzt führt auf Wunsch einen Vitamin D-Test (25-OH-Wert) durch, allerdings muss hier zubezahlt werden (etwa 30 Euro). Für die gleiche Summe kann auch ein Selbsttest gekauft werden. Dieser ist online erhältlich und kann ganz einfach in den eigenen vier Wänden durchgeführt werden. Mit Hilfe der mitgelieferten Lanzette wird ein Tropfen Blut abgenommen und an ein Labor geschickt. Die Auswertung erfolgt umgehend und das Ergebnis wird schriftlich mitgeteilt.
Liegt der Vitamin D-Wert vor, gilt es, diesen richtig zu definieren. Nur, wer seinen Vitamin D-Wert kennt, kann Anfangsdosis und Erhaltungsdosis entsprechend errechnen. Außerdem sollten die Co-Faktoren mit berücksichtigt werden.
Der Vitamin D-Spiegel wird in Nanogramm pro Milliliter (ng/ml) oder Nanomol pro Liter (nml/l) ausgewiesen. Bei einem Wert von beispielsweise 75 nml/l wird dieser durch den Faktor 2,5 geteilt, um die gängige Bezeichnung ng/ml zu erhalten. In unserem Beispiel läge der Wert bei 30 ng/ml. Dieser Wert wäre als Ausgangswert okay, allerdings sollte der Wert nicht darunter liegen. Erst ab einem Wert von 30 ng/ml kann der Körper Kalzium richtig verwerten. Bei einem Wert darunter funktioniert die Kalziumaufnahme nur ungenügend. Erfahrene Ärzte und Vitamin D-Berater empfehlen einen Wert von mindestens 40 ng/ml, besser noch sollte er zwischen 50 und 90 ng/ml liegen.
Kennt man seinen aktuellen Wert und somit seinen Ist-Zustand, kann errechnet werden, mit welcher Dosis der Vitamin D-Speicher aufgefüllt werden sollte. Es gibt online hilfreiche Vitamin D-Rechner (beispielsweise auf der Webseite www.vitamindservice.de https://www.vitamindservice.de/ oder www.melz.eu
http://www.melz.eu/index.php/formeln/vitamin-d-substituierung), die eine Supplementierung erleichtern. Die Angabe für die Vitamin D-Ergänzung erfolgt in i.E. (internationale Einheiten) und Vitamin D wird in Form von Tropfen, Kapseln, Tabletten angeboten. Bei einem akuten Mangel müssen mehrere tausend internationale Einheiten supplementiert werden, um aufzufüllen und hier gehen die Meinungen weit auseinander. Viele Apotheker und Ärzte sprechen dann von einer Überdosierung und raten von einer hohen Dosis ab. Wichtig wäre in diesem Fall, sich selbst eine Meinung zu bilden. Hilfreich kann auch die umfangreiche Literatur zum Thema Vitamin D sein (Buch-Tipp: „Gesund in sieben Tagen“, von Dr. med. Raimund von Helden).
Wer Vitamin D supplementiert, sollte an die Co-Faktoren denken, die das Vitamin zu seiner Aktivierung benötigt. Um aktiviert zu werden, ist Magnesium wichtig. Ebenso wird zu einer „Vitamin D-Therapie“ die Einnahme von Vitamin K2 empfohlen, damit das Kalzium aus den Blutgefäßen in die Knochen transportiert werden kann.
Übrigens: Häufig wird nur von Vitamin D, dann aber auch von Vitamin D3 gesprochen. Gibt es hier einen Unterschied? Um die Unsicherheit zu nehmen, klärt Well4Life gerne auf: Wird von Vitamin D gesprochen, dann ist meistens das Vitamin D3 gemeint. Hier handelt es sich um das natürliche Vitamin D, das im menschlichen Körper produziert wird.
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Weiterhin kann Vitamin D einen krankheitsbedingten Haarausfall (Alopezie) positiv beeinflussen. Licht und Sonnenstrahlen wirken sich zudem positiv auf unsere Stimmung aus. Die graue Tristesse der kalten Jahreszeit sorgt bei vielen fur Antriebslosigkeit, vor allem im Norden ist die sogenannte Winter- oder Lichtmangeldepression verbreitet. Sie wird auch als saisonal abhangige Depression (SAD) bezeichnet. Vitamin D hat positiven Einfluss auf unser Gedachtnis, unsere Aufmerksamkeit und Konzentration sowie auf Krankheiten wie das Fatigue-Syndrom (Erschopfungssyndrom). Laut Studien erhoht ein Vitamin-D-Mangel sogar das Alzheimer-Risiko um 21 Prozent.