Brauchen wir zusätzliche Darmbakterien?

Der Ausspruch „Der Mensch ist, was er isst“ sagt alles über unsere Gesundheit aus. Leider hat der Verzehr von ungesunden Speisen mit viel Fett, viel Zucker, Fast-Food und Fertiggerichten Einzug in unsere Esskultur gehalten und das bekommt unser Darm zu spüren. Der Darm wird nicht erst durch das Bestseller-Buch „Darm mit Charme“ von Giulia Enders als äußerst wichtig erachtet. Der Darm wird gern auch als das zweite Gehirn bezeichnet. Leidet der Darm, leidet der ganze Mensch.

Gewinnen die schlechten Darmbakterien die Oberhand über die guten Bakterien, ist unser Darmmilieu gestört. Ein ungesunder Darm kann zu Unwohlsein, Verdauungsproblemen, Völlegefühl, Schmerzen oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten und auch Allergien führen. Doch wie schaffe ich es, die schlechten Darmbakterien zu reduzieren, damit die guten Bakterien wieder ihre Arbeit leisten können? In diesem Zusammenhang taucht häufig der Begriff Probiotika auf. Doch was ist das eigentlich?

Eine ungesunde Ernährung, Stress, viel Alkohl können ebenso wie die Gabe von Antibiotika den Darm schwächen. Leider tötet Antibiotika nicht nur schlechte, sondern auch gute Darmbakterien ab. Die Darmflora ist gestört und das kann sich enorm auf die Gesundheit auswirken. Um besser verstehen zu können, was eigentlich in unserem Darm vor sich geht, muss verstanden werden, welche Bedeutung das Mikrobiom für die Gesundheit hat. Das Mikrobiom ist die Summe aller Mikroorganismen, die auf oder in unserem Körper leben. Dazu gehören Bakterien, Pilze und vieles mehr. Das Mikrobiom im Darm wiegt etwa zwei Kilogramm und es ist äußerst wichtig, denn die Bakterien im Darm sind nicht nur für die Verdauung von Nahrung zuständig.

Darmbakterien wandeln Zucker (Glukose) in Energie um, wehren Krankheitserreger ab, erhalten die Darmschleimhaut und helfen bei der Verwertung von Nährstoffen. Die Darmbakterien sind außerdem wichtig, um den ph-Wert im Körper stabil zu halten. Außerdem beeinflussen sie massiv das Immunsystem. Mittlerweile wurde sogar erkannt, dass Darm und Gehirn unmittelbar zusammenängen. Ein Ungleichgewicht im Darm kann somit Auslöser verschiedenster Krankheiten sein. Folgende Krankheiten (Beispiele) können mit einer gestörten Darmgesundheit zusammenhängen: Haarausfall, Zöliakie, Angst, Depression, Morbus Crohn, Ekzeme, Akne, Hashimoto, Multiple Sklerose, Infektionen, ADHS, Reizdarmsyndrom. Leider ziehen viele Ärzte heutzutage ein Ungleichgewicht des Darms als Auslöser von Krankheiten im Rahmen einer Diagnose nicht in Betracht.

Wer seinen Darm unterstützen möchte, sollte sich pflanzenbasiert ernähren (viele Ballaststoffe) und auf Fertiggerichte und Fast Food, zu viel Zucker und (ungesundes) Fett verzichten. Auch sollten die Speisen so unverarbeitet wie möglich sein. Die guten Bakterien im Darm können nur mit guter Nahrung überleben. Um die Anzahl der guten Darmbakterien zu erhöhen, wird oft Probiotika empfohlen. Die Produkte, die es in der Apotheke oder im Online-Versand zu kaufen gibt, enthalten Bakterien-Stämme, die den Darm beim Aufbau unterstützen sollen. Ob die Einnahme von Probiotika jedoch sinnvoll ist, wird unter Gesundheitsexperten diskutiert. Sinnvoller ist es wohl eher, die Ernährung dauerhaft auf gesunde Kost umzustellen.

Bild: Anatomy Insider – fotolia.com

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