Ernährungsreport 2020: Bürger essen weniger Fleisch

Im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa von Dezember 2019 bis Januar 2020 rund 1.000 Bürgerinnen und Bürger ab 14 Jahren telefonisch zu ihren Ess- und Einkaufsgewohnheiten befragt. Zusätzlich hat das Institut im April weitere rund 1.000 Bürger in einer repräsentativen Umfrage gefragt, welchen Einfluss die Corona-Krise auf ihr Einkaufs-, Koch- und Essverhalten hat. Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, hat jetzt den Ernährungsreport 2020 vorgestellt. Interessant ist, dass Corona den Ernährungsalltag der Deutschen verändert hat. Die Zahlen aus dem Ernährungsreport zeigen: Das Essen soll nicht nur gut schmecken und gesund sein, sondern auch möglichst nachhaltig und fair erzeugt werden. Die Bevölkerung legt Wert auf eine artgerechte Haltung und ist bereit, für mehr Tierwohl auch mehr Geld zu zahlen.

Beim Essen wissen die Deutschen genau, was sie wollen: Gut schmecken soll es (98 Prozent) und gesund sein (90 Prozent). Das sagen fast alle, ob Frau oder Mann, Stadt oder Land. Dabei gilt: Je älter die Befragten, desto wichtiger wird der Aspekt der Gesundheit. 80 Prozent der 14- bis 29-Jährigen finden eine gesunde Ernährung wichtig, bei den über 60-Jährigen sind es 96 Prozent. Zeit spielt dabei eine Rolle: 52 Prozent der Befragten ist es (sehr) wichtig, dass sich das Essen einfach und schnell zubereiten lässt. Vor allem Alleinlebende (63 Prozent) und Frauen (57 Prozent) mögen es unkompliziert.

Weitere Zahlen aus dem Ernährungsreport

32 Prozent ist es wichtig, dass das Essen preiswert ist. Jüngere sind dabei preisbewusster als Ältere: Achtet bei den 14- bis 29-Jährigen knapp jeder Zweite auf den Preis (48 Prozent), sehen bei den 45- bis 59-Jährigen nur knapp ein Viertel (24 Prozent) und 29 Prozent der über 60-Jährigen den Preis als wichtig an. Etwa ein Drittel der Befragten (33 Prozent) ist es wichtig, dass das Essen kalorienarm ist.

Die Deutschen schauen nicht nur gern zu – zum Beispiel bei Kochsendungen im Fernsehen, sondern haben Spaß daran, es selbst zu tun: 73 Prozent der Deutschen kochen gern und diese Freude zieht sich quer durch alle Altersgruppen. 39 Prozent kochen so gut wie jeden Tag, weitere 40 Prozent zwei bis drei Mal pro Woche. Frauen schwingen häufiger den Kochlöffel als Männer: 88 Prozent kochen täglich oder mehrmals in der Woche, bei den Männern stehen 69 Prozent genauso häufig am Herd. Liebe geht durch den Magen: Überdurchschnittlich häufig kochen auch Menschen in einer Partnerschaft (83 Prozent). Unter den Singles kochen dem gegenüber 73 Prozent mehrmals in der Woche. Nur 9 Prozent stehen nie in der Küche.

Die Corona-Krise wirkt sich auch auf das Koch- und Essverhalten der Deutschen aus: Knapp jeder Dritte (30 Prozent) der Befragten kocht häufiger als vor der Krise selbst zubereitete Mahlzeiten, 28 Prozent essen häufiger als zuvor gemeinsam. Beim Kochen werden mehr frische Zutaten verwendet. Für 39 Prozent der Befragten hat durch Corona die Bedeutung der Landwirtschaft nochmals zugenommen. Fast die Hälfte der Befragten misst der Landwirtschaft eine höhere Bedeutung zu (47 Prozent). 81 Prozent der Befragten begrüßen ein staatliches, unabhängiges Tierwohlkennzeichen. Für mehr Tierwohl wären Verbraucher bereit, mehr zu zahlen.

Den kompletten Ernährungsreport gibt es hier: www.bmel.de/ernaehrungsreport2020

Bild: pexels.com

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