Beyond Meat Burger: Fleischlose Alternative?

Ein großer Lebensmittel-Discounter bot Ende Mai erstmalig die in den USA so beliebten „Beyond Meat Burger“ an und Vegetarierer und Veganer stürzten sich auf die Fleischalternative. Binnen weniger Minuten waren die Burger-Patties in den Filialen ausverkauft. Doch stellt die Pflanzenbulette wirklich eine Alternative zum Hackfleisch dar? Wie schmeckt sie? Und welche Zutaten sind enthalten?

Wie wird der Burger hergestellt?

Kaum ein Lebensmittel erzielt derzeit so viel Aufmerksamkeit wie der fleischlose Beyond Meat Burger. Während es die US-Erfindung im Großpack bereits seit 2018 im Großhandel gibt, hat es jetzt der Discounter Lidl geschafft, das Produkt als erster Lebensmittelhändler in Deutschland anzubieten. Beyond Meat steht nicht nur bei Hollywood-Stars, sondern auch an der Börse hoch im Kurs. Testesser behaupten, dass der Unterschied zwischen diesem Burger und einem aus Rinderhack nicht zu erkennen sei. Optik, Konsistenz und Geschmack überzeugen nicht nur Fleischesser, sondern auch Ernährungswissenschaftler. Hergestellt wird das Burger-Pattie aus Erbsenprotein, das von seiner Textur an Muskelfasern von Fleisch erinnert. Fette sorgen für Saftigkeit und die Farbe gibt Rote Beete dazu. Der Pflanzenburger ist frei von Soja, Gluten und tierischen Zutaten. Im Vergleich zu Hackfleisch sieht die Ökobilanz für den Pflanzenburger weitaus besser aus.

Bei einem 100 Gramm Burger aus Rindfleisch liegen die Treibhausgas-Emissionen bei 1,3 Kilogramm CO2, bei einem Burger aus Dosenerbsen lediglich bei 0,12 Kilogramm CO2 auf 100 Gramm (Quelle: Welt). Doch so gesund, wie viele Menschen, die aus ethischen oder ökologischen Gründen auf Fleisch verzichten, glauben, ist der Erbsenprotein-Burger leider nicht. Bei dem Beyond Meat Burger handelt es sich um ein industriell hergestelltes Fertigprodukt, das außer dem Erbsenpüree noch etliche weitere Zutaten enthält. Bei den Ingredients finden sich Fette wie Raps-, Sonnenblumen- und Kokosöl, Aromen (unter anderem Raucharoma für den typischen Geruch und Geschmack), Stabilisatoren, Essigsäure, Antioxidationsmittel, modifizierte Stärke und etliches mehr. Ist das gesund? Immerhin sorgt es dafür, dass es gut schmeckt. Von den Inhaltsstoffen selbst sind diese Zutaten allerdings unbedenklich für die Gesundheit.

Ist ein Beyond Meat Burder wirklich gesund?

Ein Burger-Pattie von Beyond Meat hat rund 300 Kilokalorien und enthält Fett, Eiweiß und Kohlenhydrate. Bei den Nährwerten gibt es keine wirklich starke Abweichung zum Fleisch. Allerdings stellt dieser Burger-Pattie für alle ernährungsbewussten Verbraucher keine wirkliche Alternative dar. Denn der Pflanzenburger enthält keine Vitamine oder Mineralstoffe und Spurenelemente, wie sie beispielsweise in Fleisch zu finden sind. Da die Pflanzen-Zutaten aus Isolaten (Erbsenprotein-Isolat) bestehen, schmeckt der Pflanzen-Burger zwar lecker, aber außer leeren Kalorien liefert er keine lebensnotwendigen Nährstoffe. Und da die Discounter-Burger bei einem Preis von 2,50 pro Pattie liegen, ist dieses auch nicht preiswert im Verhältnis zum Fleisch.

Ein Bio-Hackfleisch von Weiderindern stellt da sicherlich eine bessere Alternative dar. Letztlich bringen es die Ernährungsexperten auf den Punkt. Sie sagen: Der Beyond Meat Burger ist eine gute Alternative zu Fleisch, wenn einmal ein Burger auf dem Speiseplan stehen soll. Aufgrund seines geringen Nährstoffgehaltes und seiner Vielzahl an Zusatzstoffen sollte er jedoch nicht täglich verzehrt werden. Denn gesünder als Fleisch ist der Import-Burger nicht.

Interessant ist vielleicht noch die Geschichte hinter der Geschichte: Die Aktien der auf vegane Burger und andere Fleischersatzprodukte (Hackfleisch, Würstchen, etc.) spezialisierten Firma Beyond Meat stiegen mit Start des Abverkaufs bei Lidl auf 85 Dollar. Das Unternehmen aus Kalifornien, das als Investoren Schauspieler Leonardo DiCaprio und Microsoft-Gründer Bill Gates gewonnen hat, möchte den europäischen Markt erobern. Erste Kooperationsgespräche wurden mit Wiesenhof (Deutschland) und dem niederländischen Fleischlieferanten Zandbergen geführt.

Bilder: Lukas Gojda – fotolia.com

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