Olivenöl ist nicht gleich Olivenöl

Wer in den Supermarkt geht und hier ein Olivenöl mit dem Aufdruck „Kalt gepresst“, „Extra Vergine“ oder „Extra Nativ“ aus dem Regal greift, handelt in dem guten Glauben, hier ein Qualitätsprodukt zu kaufen. Doch wieso können Supermärkte hochwertige Öle so günstig anbieten, wo doch der Herstellungsprozess sehr aufwendig ist? Die niedrigen Preise müssten Verbraucher doch stutzig machen. Die Antwort ist: Olivenöl ist nicht gleich Olivenöl und leider wird in vielen Fällen mangelhafte oder sogar gefälschte und gepanschte Ware als hochwertiges Öl verkauft.

 

Drei Qualitätsstufen für Olivenöl

Es gibt drei Qualitätsstufen und zwar „Extra Vergine“ (deutsch: „Natives Olivenöl Extra“), „Vergine“ (deutsch: Natives Olivenöl) und Lampantöl (auch als normales Olivenöl ohne weitere Kennzeichnung bekannt). Für das beste Olivenöl – das Native Olivenöl Extra – müssen die Oliven im Reifezustand vom Baum gepflückt und innerhalb von wenigen Stunden in einer modernen Ölmühle verarbeitet werden. Das gewonnene Öl darf nicht oxidieren und nicht fermentieren, außerdem müssen bestimmte chemische und sensorische Voraussetzungen erfüllt werden. Ein echtes Extra Vergine Olivenöl wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus. Ein natives Olivenöl braucht nicht ganz so frische Oliven und auch darf das Öl in einer altmodischen Ölmühle hergestellt werden. Das qualitativ schlechteste Olivenöl ist das Lampantöl. Das Lampantöl wird von am Boden liegenden sogar meist verdorbenen Oliven gewonnen. Das Öl weist einen unangenehmen Geruch auf. Wenn dieses einfache Olivenöl mit einer geringen Menge an nativem Öl vermengt wird, dann darf es allerdings als „Olivenöl“ in den Handel kommen.

Teils große Mängel

Umfangreiche Lebensmitteltests haben leider große Mängel bei den als hochwertig deklarierten Olivenölen ergeben. Fälscher haben das große Geschäft mit dem Olivenöl erkannt und so werden billigste Lampantöle umetikettiert, um als hochwertige Öle verkauft zu werden. Doch nicht nur Lampantöl wird gepanscht, oft werden auch preiswerte Öle wie Sonnenblumenöl oder Rapsöl so eingefärbt (mit Carotin und Chlorophyll), dass das Auge nicht erkennen kann, um was für eine Qualität es sich beim abgefüllten Öl handelt.

Für den Verbraucher ist es sehr schwer, ein wirklich gutes Olivenöl allein am Etikett, an der Farbe oder am Geschmack zu erkennen. Greift er im Supermarkt zu ausgewiesener Qualität, dann vertraut er den Angaben des Herstellers. Eine kleine Einkaufshilfe kann sein, dass man sich bewusst machen sollte, dass es sich bei preiswertem Olivenöl mit der Bezeichnung Extra Vergine für rund fünf Euro niemals um ein qualitativ hochwertiges Öl handeln kann. Ein echtes Extra Vergine Öl hat seinen Preis. Ist es so hergestellt, wie es die Vorgaben verlangen, dann stecken in diesem Öl wertvolle Vitamine, Mineralien und Polyphenole, die dem Körper gut tun. Das Öl sollte in getönten Glasflaschen oder Stahldosen gelagert werden, damit das Aroma erhalten bleibt. Am besten kauft man hochwertiges Olivenöl direkt vom Produzenten oder in einem Delikatessen-Fachgeschäft, wo es zum Öl die Historie der Herkunft gleich mit dazu gibt.

Bild: pexels.com

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