Sich schämen ist menschlich

Scham: Ein mächtiges Gefühl, das manchmal schwer zu ertragen ist. Eine Empfindung, die aber auch ihre guten Seiten hat und sich positiv nutzen lässt, wenn man sie differenziert betrachtet.

Wofür schämen wir uns?

Forscher sind sich einig: Wer sich schämt, fühlt sich abgelehnt und bloßgestellt, weil er glaubt, er hätte jene von der Gesellschaft vorgegebenen Werte nicht erfüllt. Ein Gefühl, das wir gerne verdrängen, um es nicht aushalten zu müssen – oder auf unsere Mitmenschen abwälzen, indem wir sie mit Vorwürfen traktieren, die eigentlich uns selbst gelten.
Dabei sehen Sozialwissenschaftler im Empfinden von Scham etwas Urmenschliches und ausgesprochen Positives, nämlich eine enorme Triebfeder für das soziale Miteinander: Denn Schamgefühle hindern uns daran, hemmungslos zu handeln, sorgen dafür, dass wir andere weniger verletzen, schützen also die Würde des Menschen.

Nicht verdängen

Wen seine Schamgefühle jedoch wirklich quälen, der sollte sie nicht verdrängen, sondern sich mit ihnen auseinandersetzen. Fast immer hilft der Blick zurück in die eigene Kindheit. Und fast immer sind es die Erziehungsparolen der Eltern, die uns bis ins Erwachsenenalter verfolgen und uns ständig ermahnen, wir müssten uns schämen, wenn wir diesen „Leitsätzen“ nicht folgen. Dabei passen diese fast vielleicht nicht mehr ins Hier und Jetzt – und damit nicht mehr zu uns, verursachen Scham, wo eigentlich gar keine sein sollte, machen uns das Leben unnötig schwer.

Bild: pexels.com

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