Der Alltag verschlingt unsere ganze Lebenszeit. Wir wachen morgens auf und haben einen vollen Terminkalender. Die Kinder müssen zur Schule, wir fahren zur Arbeit, kaufen ein, nehmen Termine wahr, kommen Verpflichtungen nach und fallen abends müde ins Bett. Wann bleibt da noch Zeit, um sich beim Sport auszupowern, um Freunde zu treffen, um in aller Ruhe ein Buch zu lesen, eine Folge der Lieblingsserie zu schauen oder um einem geliebten anderen Hobby nachzugehen? Immer mehr Männer und Frauen fühlen sich in dieser schnelllebigen Zeit gestresst. Und auch, wenn sie abends entspannt auf dem Sofa sitzen, dann ist da doch ein Gefühl von Unruhe und Anspannung und noch dazu ist bei so vielen die Nachtruhe gestört. Leider gelingt es nicht immer, das Leben im Hamsterrad zu verändern. Es sind die Umstände, die Familie, der Job, das Geld… Veränderung fällt schwer und so bleibt es doch wieder beim alten Trott, der ein kleines Mäntelchen der Unzufriedenheit über das Dasein zieht. Wer nicht ausbrechen kann, sich aber dennoch etwas mehr Ich-Zeit im eigenen Leben wünscht, der muss diese einfordern. Denn: Ich-Zeit ist elementar wichtig, um auf Dauer nicht auszubrennen.
Ich-Zeit selbst gestalten
Wie die Ich-Zeit gestaltet wird, bleibt jedem selbst überlassen. Manche wollen einfach nur in Ruhe durch die Natur streifen, den Lärm der Stadt vergessen und die Wiesen, Felder und Wälder genießen. Andere hingegen treffen sich mit Freunden, planen Unternehmungen und schalten so am besten vom Alltag ab. Wiederum andere gönnen sich einen Beauty-Tag bei der Kosmetikerin oder beim Friseur, investieren ihr Taschengeld in eine Massage. Wer schon einmal eine Massage erlebt hat, der kennt das Wohlgefühl, das sich bei den Berührungen der Muskulatur ausbreitet. Eine Massage hat eine unglaubliche Heilwirkung auf den Körper (vergleichbar mit gutem Schlaf), denn wenn der Körper massiert wird, dann entspannt er sich und der Stress wird reduziert. Herzfrequenz und Blutdruck sinken und der Körper schalten in den Regenerations- und Reparaturbetrieb um.
Gedanken abschalten
Die Muskelanspannung lässt nach und wer so richtig abschalten kann, der ist in diesem Moment frei von allen belastenden Gedanken. Wer sich eine Ich-Zeit in Form einer Massage gönnt, verhilft seinem Körper (und auch dem Geist) zu neuer Power. Manche Menschen mögen es nicht, wenn sie von Masseur, Friseur oder Kosmetikerin berührt werden und sie können ihre Ich-Zeit anders nutzen. Viele planen die Ich-Zeit für einen ausgiebigen Einkaufsbummel ein, auch kann ein Abendessen mit geliebten Menschen auf dem Programm stehen. Der eine nutzt seine freie Zeit, um ein lange gekauftes Buch zu lesen, ein Hörbuch zu hören oder um den Keller aufzuräumen. Ja, auch aufräumen kann den Geist beflügeln und entspannen. Wichtig ist, dass die Ich-Zeit mit einer Tätigkeit gefüllt wird, die aus tiefstem Herzen ein Bedürfnis erfüllt. Das Bedürfnis nach Freiraum, ohne Vorgaben von außen, ist ein Grundbedürfnis eines jeden Menschen und daher sollten – nein müssen – immer wieder Stunden im Leben eingeplant werden, die zur eigenen Verfügung stehen und ganz nach Wunsch gefüllt werden können. Wie viele Stunden Ich-Zeit jemand braucht, hängt von der Person selbst ab. Einige kommen mit einigen Stunden pro Woche aus, andere brauchen ihre Zeit jeden Tag.
Ich-Zeit muss eingefordert werden und so sollten Partner, Kinder, Familienmitglieder, Freunde und Vorgesetzte höflich (aber direkt) darauf hingewiesen werden, dass eine Ich-Zeit benötigt wird. Das Umfeld sollte mit Verständnis reagieren. Allerdings: Im Job steht natürlich die Arbeitszeit an erster Stelle, die Ich-Zeit kann hier erst nach getaner Arbeit erlebt werden.
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