Ein bisschen Narzissmus darf sein

Selbstverliebt, empathielos und bindungsunfähig: Narzissten haben einen schlechten Ruf. Zu Unrecht: Schließlich ist jeder von uns ein Stück weit narzisstisch und darf, ja muss es auch sein, um sein Selbstwertgefühl zu schützen, es in den „Stürmen des Alltags“ zu behaupten.

 

Bin ich ein Narzisst?

Ob wir es wahrhaben wollen oder nicht: Narzissmus ist etwas, das in jedem von uns steckt, ein Teil von uns ist. Dies natürlich in unterschiedlicher Ausprägung – bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger. Eben so, dass der eine mehr Bestärkung durch die Umwelt braucht, mehr Bewunderung und Anerkennung, um sein Selbstwertgefühl und damit sein inneres Ich ins Gleichgewicht zu bringen – und der andere weniger. Infolgedessen sollten wir uns dafür auch nicht verurteilen, gleichzeitig aber auch unsere Verantwortung zur Selbstkontrolle erkennen: Das heißt, es ist unsere Pflicht, uns täglich dahingehend zu prüfen, ob unser ganz persönlicher Narzissmus wirklich nur der Stabilisierung unseres Ichs dient oder ob er schon übersteigerte Selbstliebe und damit möglicherweise krankhaft ist.

 

Nur wenige „echte“ Narzissten

Doch keine Sorge: Nur ein bis drei Prozent aller Menschen leiden tatsächlich unter einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Eine zugegebenermaßen starke Beeinträchtigung für alle – nicht nur für die Umwelt, nicht nur für die Mitmenschen, die mit einem Narzissten, seinem egoistisch-egomanen Denken und Handeln umgehen müssen, sondern vor allem für den Narzissten selbst. Denn er leidet unter seiner Unfähigkeit, gesunde Beziehungen aufbauen und leben zu können – und damit unter sich selbst.

Bild: pexels.com

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