Wo sind wir heute noch von Ruhe umgeben? Wo hören wir nur das Zwitschern der Vögel oder das Rascheln von Laub? In den Städten und sogar auf den Dörfern ist der Geräuschpegel mittlerweile so laut, dass wir permanent von Lärm umgeben sind und beeinflusst werden. Lärm macht die Menschen krank. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat jetzt eine Warnung ausgesprochen.
Frühere Generationen wurden ermahnt, in einer Diskothek nicht zu nah an den Lautsprecherboxen zu stehen, da zu laute Musik das Gehör schädigen könne. Und auch Kopfhörer waren zeitweise verpönt, da sie die Musik direkt in den Gehörgang transportieren. Heutzutage klingen diese beiden Beispiele beinahe schon banal, wenn man bedenkt, wie sehr wir im Alltag von Lärm umgeben sind. Autos, LKW’s, Busse und Bahnen verursachen ebenso Lärm wie Flugzeuge und sogar Windkraftanlagen stehen im Verdacht, sich durch ihren Lärm schädigend auf die Gesundheit des Menschen auszuwirken. Und das ist noch nicht genug. Wir sind ständig von piependen und klingelnden Handys umgeben, unsere Fernseher, Radios und Computer laufen nonstop und unterwegs schalten wir das Tablet an. Die WHO ist angesichts dieser enormen und ständigen Lärmbelästigung beunruhigt. Lärm kann maßgeblich die Gesundheit beeinflussen. Die WHO hat neue Leitlinien für Umgebungslärm herausgegeben. Sie sind strenger als die derzeit in der EU geltenden Grenzwerte. Die Experten der Gesundheitsorganisation verknüpfen mit den neuen Leitlinien einen konkreten Auftrag an Entscheidungsträger in der Politik und empfehlen die Werte schnellstmöglich anzunehmen. Laut WHO stammen Lärmquellen vor allem aus dem Verkehr (wie eingangs bereits erwähnt), doch auch der Lärm von Freizeitaktivitäten beeinflusst die Gesundheit. Die Belastung von Freizeitlärm sollte laut WHO im Jahresdurchschnitt 70 Dezibel nicht überschreiten. Das entspricht dem Lärm eines Rasenmähers.
Lärm kann sich vielfach negativ auf den Körper auswirken. Eine ständige laute Umgebung kann auf die Nerven gehen und das Gemüt zermürben. Das Herz-Kreislauf-System kann negativ beeinflusst werden und Lautstärke kann – sofern sie bewusst als störend empfunden wird – auch Kopfschmerzen oder Magen-Darmprobleme („Mir brummt vor lauter Lärm der Kopf“ oder „Der Lärm schlägt mir auf den Magen“) sowie Schlafprobleme verursachen.
Ratsam ist es, sich des ständigen Lärmpegels bewusst zu werden. Wer sich an den Krach gewöhnt, tut sich selbst keinen Gefallen. Jeder sollte sich – seinem Körper und seinem Geist – immer mal wieder eine ruhige Auszeit gönnen. Die bewusste Annahme von Stille kann wohltuend sein, kann entspannen und so dürfen Radio, Fernseher und Handy auch einmal ausgeschaltet bleiben.
Well4Life Tipp zum Ruhe tanken
Nutze deine freie Zeit für einen Spaziergang in der Natur. Das kann der Wald sein, es kann eine Wanderung entlang eines Feldweges sein oder aber die Umrundung eines örtlichen Sees. Versuche die Ruhe bewusst wahrzunehmen und lausche, welche Geräusche zu wahrnimmst. Hörst du das Rascheln von Laub? Vernimmst du das Geräusch, das entsteht, wenn der Wind durch die Baumwipfel bläst? Vielleicht hörst du sogar das Läuten einer Kirchturmuhr in der Ferne? Oder fährt ein Auto vorbei? Wie hörst du es? Horche, bellt da nicht ein Hund? Wer bewusst Geräusche wahrnimmt, sensibilisiert sich auch für die Stille.
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