Wer die Augen schließt und an warmen Bratapfel mit Zimt denkt, sich vorstellt, wie er eine Orange schält oder in einen knusprigen Lebkuchen beißt, kann förmlich spüren, wie ihm das Wasser im Mund zusammenläuft. Es gibt typische Herbst- und Winter-Leckereien, die die dunkle Jahreszeit so besonders machen. Und zum Winter gehören auch ganz spezielle Gewürze, die vor allem an kalten Tagen und bei herzhaften Gerichten zum Einsatz kommen. Doch welche Wintergewürze sind das?
In Gewürzen steckt weitaus mehr als nur Aroma. Gewürze bringen die Verdauung in Schwung, lindern erste Anzeichen einer Erkältung und können sich beruhigend auf den Magen auswirken. Kardamom beispielsweise zählt zu den teuersten Gewürzen. Er kann als Tee vor allem bei Magenbeschwerden wirksam eingesetzt werden. Zimt zählt zu den ältesten Gewürzen der Menschheit. Hierzulande kennen wir Zimt vor allem zusammen mit Zucker im Milchreis, aber Zimt gehört auch in die Weihnachtsbäckerei. Zimt wirkt entzündungshemmend und kann den Blutzucker senken. Gewürznelken haben einen ganz außergewöhnlichen Duft und sie sind tatsächlich nicht jedermanns Geschmack. Die Knospen des Nelkenbaums sind schon seit dem Mittelalter beliebt, da sie leicht betäubend wirken. Sie werden nicht nur als Gewürz in der Küche eingesetzt, sondern können auch Zahnschmerzen lindern. Hierzu werden ein bis zwei Nelken in den Mund genommen und zerkaut (nicht schlucken). Die Nelke betäubt und hemmt die Entzündung. Diese Vorgehensweise ist vor allem dann geeignet, wenn ein Zahnarzttermin erst später ansteht und keine anderen Schmerzmittel eingenommen werden wollen. Obwohl Vanille ein teures Gewürz ist, darf sie in der Backstube nicht fehlen. Wer das Mark aus der Vanilleschote herauskratzt und zu seinem Kuchen- oder Plätzchenteig gibt, weiß im Vorfeld, dass dieses Gebäck ein Genuss wird. Mit Vanille werden allerdings nicht nur Kuchen und Kekse verfeinert, sondern Vanille wird gern auch für Pudding, Soße oder warme Milch (super Getränk zum Einschlafen) genutzt.
Piment erinnert mit seinem Geschmack an eine Mischung aus Zimt, Muskat, Pfeffer und Nelken. Piment ist sehr apart und wird eher selten in der Küche verwendet. Allerdings gibt Piment den Lebkuchen ein köstliches Aroma und gesundheitlich ist das Gewürz hervorragend geeignet, um gegen Magen- und Darmbeschwerden zu wirken. Muskatnuss gehört in jeden Kartoffelbrei, denn das Gewürz gibt dem Kartoffelgericht erst den richtigen Geschmack. Muskatnuss wird sparsam bei der Zubereitung von Speisen eingesetzt, da es über ein sehr kräftiges Aroma verfügt. Muskatnuss verfeinert Soßen und Suppen und auch Süßspeisen. Gesundheitlich ist Muskatnuss bestens geeignet, um den Kreislauf anzuregen und um die Durchblutung zu beschleunigen. So köstlich Muskatnuss auch ist, sollte das Gewürz sparsam dosiert werden, da es in hoher Dosis giftig ist. Sternanis kommt aus China und gehört in den Glühwein oder Tee, findet aber auch als leckeres Gewürz im Tee oder in Lebkuchen oder anderen Weihnachtsplätzen Verwendung. Gemahlen wird Sternanis gern auch Pflaumenmus oder Pudding beigegeben, um den Geschmack zu intensivieren. Ein Tee mit Sternanis kann Kopfschmerzen lindern, denn das Gewürz wirkt krampflindernd. Außerdem kann Sternanis auch bei einer leichten Erkältung eine Verbesserung herbeiführen, da das Gewürz festsitzenden Schleim in den Atemwegen lösen kann.
Wer im Winter seine Getränke und Speisen mit den aufgezählten Gewürzen verfeinert, verstärkt nicht nur den Geschmack, sondern tut auch seiner Gesundheit etwas Gutes.
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