Sebastian Kneipp war seiner Zeit weit voraus, entwickelte mit seiner ganzheitlichen Naturheilkunde vor fast 200 Jahren einen Therapie-Ansatz, der einst als Spinnerei verlacht wurde – und heute so modern ist wie nie zuvor.
Wer an Kneippen denkt, sieht fast immer Menschen vor sich, die wie Störche durch knietiefes, kaltes Wasser staksen, um ihren Körper zu vitalisieren und gleichzeitig abzuhärten. Dabei ist Wassertreten nur eine Komponente des Kneippschen Gesundheits-Konzepts, welches heute wie damals ganzheitlich verstanden und angewendet wird und daher auch gesunde Ernährung, Bewegung und Achtsamkeits-Meditation umfasst.
Die Kneipp-Arten
Ein Konzept, das sich im Rahmen einer „Kneipp-Kur“ – bezuschusst von der Krankenkasse oder aus eigener Tasche finanziert – in ganz Europa in staatlich anerkannten Kneipp-Heilbädern erleben lässt. Sie gilt als vielfältig effektiv, die Kneipp-Kur, soll vorbeugend wie rehabilitierend wirken, aber auch bei akuten Beschwerden helfen, soll Herz-Kreislaufbeschwerden lindern und den Blutdruck senken, Gestresste entspannen.
Zu Hause anfangen?
Ein bisschen „Kneippen“ lässt sich aber nicht nur in der Kneipp-Anlage, sondern auch zu Hause, im Alltag: Mit regelmäßiger Bewegung und ausgewogener Ernährung, bewusster Entspannung und Achtsamkeit sich selbst gegenüber – und auch mit Wasserkuren. Denn tatsächlich benötigt man für ein belebendes Arm-Bad mit kaltem Wasser nur ein Badezimmer-Waschbecken, für einen kalten, beruhigenden Knie-Guss nur eine Duschwanne.
Einfacher und preiswerter lässt sich kaum kuren. Sebastian Kneipp, der aus ärmlichen Verhältnissen stammte und mittellose Patienten unentgeltlich behandelte, hätte das gefallen.
Bild: pixabay.com
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