Die Organuhr: Kennen unsere Organe die Zeit?

Woher weiß die Leber, wie spät es ist? Was sich wie eine merkwürdige Frage anhört, ist aber sehr logisch, wenn man die Organuhr der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) kennt. Anhand der Organuhr ist es zum Beispiel auch zu erklären, weshalb manche Menschen jede Nacht immer wieder zur gleichen Zeit aufwachen oder gar nicht erst einschlafen können. In der Organuhr werden alle Organe sowie die dazugehörenden Uhrzeiten und Symptome – organisch und emotional – dargestellt. Schauen wir uns die Körperuhr einmal genauer an.

In der Traditionellen Chinesischen Medizin weiß man schon lange, dass jedes Organ im Körper für etwa zwei Stunden am Tag besonders aktiv ist. Die Lunge beispielsweise hat von drei bis fünf Uhr morgens ihre aktive Phase, die Niere hingegen von 17 bis 19 Uhr. Wer also zu den Personen gehört, die jede Nacht um vier Uhr wach werden, findet in der Organuhr eine Erklärung dafür. Nach Aussagen der chinesischen TCM-Kenner werden chronische Schlafstörungen durch ein Yin-Yang-Ungleichgewicht verursacht, das wiederum durch eine Störung des Qi-Energieflusses ausgelöst wird. Die TCM geht davon aus, dass Qi durch die zwölf Hauptmeridiane im Körper zirkuliert und diese Meridiane sind alle mit bestimmten inneren Organen verbunden. Der Körperzyklus dauert wie ein Tag 24 Stunden und jedes System im Körper wird zwei Stunden lang von Qi genährt. Liegt ein Ungleichgewicht im Organsystem vor, dann kann die benötigte Energie nicht frei fließen. Auf der Organuhr kann abgelesen werden, welches Organ zu welcher Zeit aktiv ist und hier werden sowohl körperliche Ebenen, aber auch emotionale Ebenen dargestellt.

Anhand der Lunge lässt sich die Organuhr gut verstehen.

Die Lunge ist in der Zeit von drei bis fünf Uhr nachts aktiv. Das Organ steht für Distanz und Mut, Loslassen, Kreativität und Wandlung. Lungenstörungen können sich auf körperlicher Ebene durch Kurzatmigkeit und Atemstörungen, Schluckauf, schwitzige Hände, einen starken Harndrang, Schulter- und Brustkorbbeschwerden, Verspannungen am unteren Nacken, aber auch Übergewicht oder Appetitlosigkeit zeigen. Emotional steht die Lunge für übertriebenes Selbstmitleid, einer Neigung zu Kummer, Besorgnis und Traurigkeit, aber auch für Loslassen und Erneuerung sowie für Gelassenheit.

Wer mehr über die Organuhr, die einzelnen Uhrzeiten oder die entsprechenden Symptome wissen möchte, findet online viele Informationen in Form von Texten auf Webseiten und Blogs sowie in Videos (Youtube).

Well4Life Buch-Tipp: „Die Organuhr – leicht erklärt“, Autor Lothar Ursinus, Schirner Verlag, ISBN: 978-3-8434-1250-6. Der Autor ist seit über 30 Jahren einer der führenden Experten unter den Heilpraktikern Deutschlands. Er erkärt in seinem Buch, wie sich die Wechselwirkungen der verschiedenen Organsysteme verstehen lassen und dass es gilt, wieder etwas mehr auf den Körper zu hören.

Bild: unsplash.com

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