Muskelverspannungen haben in den meisten Fällen nicht nur zu langes Sitzen – etwa am Arbeitsplatz – als Ursache. Nacken-, Schulter- und Rückenschmerzen sind oft stressbedingt und sollten daher ganzheitlich behandelt werden.
Wer im Alltag ständig unter Spannung ist, beispielsweise weil er einen stressigen Job hat, sich zu viel in der Freizeit vornimmt, vielleicht noch Sorgen (Geld, Liebe, Krankheit, etc.) mit sich herumträgt, löst damit zwangsläufig Schmerzen im Körper aus. Schmerzen im Nacken, in den Schultern, im Bereich des Rückens und der Lendenwirbelsäule sind gegenwärtig und obwohl die Ursachen selbstverständlich auch im zu langen Sitzen und einer mangelnden Bewegung zu suchen sind, drückt sich auch das Gemüt über den Körper aus. Stress und psychische Belastungen, aber auch Angsterkrankungen und Depressionen gehen mit Verspannungen und Verkrampfungen im Bereich Nacken, Schulter und Rücken einher. Wir ziehen bei Anspannung ganz automatisch und unbewusst die Schultern hoch, beißen auf die Zähne und spannen den Kiefer an. Sind Muskeln dauerhaft angespannt, entwickeln sich über die Jahre hinweg chronische Muskelverspannungen. Und da wir in dieser schnelllebigen Zeit mit all unseren Aufgaben, Verpflichtungen und Anforderungen häufig unter Dauerstress stehen, sind unsere Muskeln permanent angespannt. Wir merken das erst, wenn es anfängt weh zu tun. Tut es weh, nehmen wir eine Schonhaltung ein, die wiederum zu neuen Verspannungen führt. Wir befinden uns in einem Kreislauf aus Schmerz und Anspannung, falscher Haltung und Verspannung. Der Schmerz wird chronisch.
Wer sich von seinen dauerhaften Muskelverspannungen und den damit einhergehenden Schmerzen lösen möchte, muss sich erst einmal seiner starken Anspannung bewusst werden. Durch achtsame Bewegungen und das Spüren in den eigenen Körper kann ein Bewusstsein für Schmerz und Anspannung geschaffen werden. Auch können Angebote wie beispielsweise die Biofeedback-Methode helfen. Hier wird die Muskelspannung elektronisch gemessen und über einen Computerbildschirm sichtbar gemacht. Der Patient erkennt, wie sehr er angespannt ist und kann lernen, sich bewusst zu entspannen. Ziel sollte immer sein, ein besseres Körpergefühl zu entwickeln. Eine bewusste und flexible Körperhaltung kann sich dann wiederum positiv auf die Psyche auswirken. Denn: Damit sich der Körper entspannen kann, muss sich auch die Seele entspannen.
Jeder muss für sich herausfinden, was ihm Freude bereitet und wie er entspannen kann. Die einen bevorzugen einen ruhigen Spaziergang in der Natur, die anderen lesen gemütlich ein Buch und wiederum andere können beim Yoga Geist und Körper zur Ruhe bringen. Fitness-Studios, Volkshochschulen oder andere Anbieter präsentieren eine große Auswahl an Kursen und Möglichkeiten zur Entspannung, die unbedingt genutzt werden sollten.
Bild: Gina Sanders – fotolia.com
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