Vor allem in der Krise: Auf Regionalität besinnen

Wir haben uns in den letzten Jahren sehr – vielleicht sogar zu sehr – darauf verlassen, dass wir Obst, Gemüse und andere Lebensmittel aus aller Welt einkaufen konnte, denn die Globalisierung macht dieses möglich. In Zeiten wie jetzt, wo viele Supermarkt-Regale bedingt durch die Corona-Krise leer bleiben, könnten wir uns auf die Gaben unserer Region besinnen. Wir leben in einem Land, das eine reiche Ernte hervorbringt, man muss sie nur erkennen und zu schätzen wissen.

Nicht nur der Transportweg ist ein Problem

In unseren Themen legen wir nicht nur bewusst ein Augenmerk auf die gesunde Ernährung, sondern wir heben auch immer den Bezug zur Region hervor. Denn nur Nahrungsmittel, die nicht langen Transportwegen ausgesetzt sind, von A nach B über die Kontinente verteilt importiert werden müssen, können noch die Nährstoffe enthalten, die unser Körper für seine Zellfunktion braucht. Kaufen wir regionales Obst und Gemüse, dann kaufen wir auch saisonal und dann können wir davon ausgehen, dass die Kartoffeln, die Äpfel und Kohlköpfe nicht so lange gelagert wurden und uns daher gut versorgen. Es ist wichtig, dass Nahrungsmittel wirklich auch LEBENSmittel sind, also dass noch Leben in ihnen steckt. Jetzt, wo wir durch die Corona-Krise in allen Lebensbereichen eingeschränkt sind, finden wir vermehrt auch leere Supermarktregale vor. Eine Leere, die wir in unserer Gesellschaft so gar nicht kannten. Gemüse und Früchte können nicht eingeflogen werden und auch bei den hiesigen Bauern stehen viele Maschinen still, weil Arbeitskräfte fehlen oder keine Gelder da sind, um in wirtschaftlich schweren Zeiten den Betrieb aufrecht halten zu können. Wenn die Corona-Zeit eines jetzt zeigt, dann ist es, dass wir uns verstärkt wieder darauf besinnen sollten, dass die Güter in unserem Leben keine Selbstverständlichkeit sind. Dass nicht alles jederzeit in Unmengen vorhanden ist und dass vielleicht genau jetzt die Zeit gekommen ist, den Wert von Regionalität schätzen zu lernen.

Regionalität bei Unternehmern

Regionale Unternehmer haben sich in den letzten Wochen viel einfallen lassen, um ihre in der Existenz bedrohten Geschäfte zu schützen. So haben Restaurants Essenlieferungen außer Haus angeboten, Einzelhändler richteten einen Online-Shop ein und Landwirte bauten Obst und Gemüse provisorisch auf Strohballen und in Holzkisten auf, um vom Hof die Menschen mit Lebensmitteln zu versorgen und um nicht auf ihrer Ernte sitzen zu bleiben. Es ist eben nicht selbstverständlich, dass wir zwölf Monate im Jahr frische Beeren kaufen können. Avocados müssen um die halbe Welt fliegen, um auf unserem Teller zu landen und selbst so banale Früchte wie Bananen, Zitronen und Orangen werden woanders geerntet, um hier von uns verzehrt zu werden. Besinnen wir uns aber auf Regionalität, dann essen wir automatisch das, was aktuell Saison hat. Der Spargel wird gestochen, die Rhabarber-Stangen wachsen, es gibt Kohl, Kräuter und so vieles mehr. Vor allem jetzt sollten wir die regionalen Anbieter nicht vergessen.

Bild: unsplash.com

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