Es ist seit Wochen so wunderbar warm und ich genieße die Stunden im Garten in der Sonne. Normalerweise bekomme ich erst im Hochsommer meine Sonnenallergie, doch bei diesem warmen Wetter im Frühjahr machten sich die Pusteln schon früh auf meinem Oberkörper breit. Das störte mich sehr. Die Pickelchen taten zwar nicht weh, aber sie juckten und ich kratzte mich schon richtig wund. Als ich mit einer Salbe Abhilfe schaffen wollte und meinen Medizinschrank durchsuchte, da fiel mein Blick auf den Flyer zur Magnetkraft, den ich seinerzeit dort verstaut hatte. Ich hatte mir damals ein Magnetschmuck-Set gekauft, das aus einem Paar Ohrringen, einer Halskette und einem Armreif besteht. In allen Schmuckstücken sind kleine Magnete eingearbeitet. Irgendwie geriet der Schmuck in Vergessenheit und ich trug ihn gar nicht mehr. Ich schloss meinen Medizinschrank wieder und öffnete stattdessen meine Schmuckschublade und holte Ohrringe, Kette und Armreif hervor. Mein Mann staunte, als ich mich „wie ein Weihnachtsbaum behangen“ (das waren seine Worte) zu ihm in den Garten setzte. Wenn ich schon im Garten bin, dann kann ich doch auch attraktiv aussehen, entgegnete ich direkt. Ich freute mich, dass ich meinen Schmuck auf diese Weise wieder entdeckt hatte.
Witzigerweise verschwand nicht nur meine Sonnenallergie durch das Tragen des Schmucks, sondern auch hatte ich das Gefühl, dass ich in der Nacht tiefer schlafen würde. Ich fühlte mich ausgeruhter am nächsten Morgen. Die ersten Tage dachte ich, dass ich mir das einbilden würde, doch mein Mann berichtete, dass ich wie ein kleines Baby schlummern würde und Schnarchgeräusche von mir gebe. Das hatte er bei mir in 35 Jahren Ehe noch nicht bemerkt.
Die Sonne scheint immer noch, also trage ich auch weiterhin meinen Schmuck. Ich werde ihn aber auch an Regentagen tragen, denn er tut mir gut und ich fühle mich wohl. Unabhängig von den gesundheitlichen Verbesserungen finde ich mich einfach hübscher, wenn ich den Schmuck umlege. Das ist ja letztlich auch Sinn von Schmuckstücken. Und meinen Mann freut es auch, er bezeichnet mich auch nicht mehr als Tannenbaum.
Gundi K. per E-Mail am 23. April 2020
Bild: unsplash.com
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