Wie seriös sind Online-Gesundheits-Kongresse?

Wer in den sozialen Medien aktiv ist und sich für die Themen Gesundheit und Ernährung interessiert, stolpert immer mal wieder über Beiträge, die zu kostenlosen Online-Kongressen zu bestimmten Themen einladen. Bei den Beiträgen handelt es sich meistens um Anzeigen, die von den Kongress-Veranstaltern beispielsweise auf Facebook geschaltet werden. Die Anzeigen sollen möglichst viele User motivieren, sich für den Kongress anzumelden. Aber: Wie seriös sind Online-Gesundheits-Kongresse? Und sind diese Angebote wirklich kostenlos?

In der Gesundheits- und Ernährungsbranche ist es heutzutage ein großer Trend Online-Kongresse für seine Zielgruppe zu veranstalten. Es gibt Angebote für die Darmgesundheit, für zu hohen Blutdruck, für Hauterkrankungen, zur Gewichtsreduktion, zur Linderung von Gelenkserkrankungen und und und. Alle Kongresse haben eines gemeinsam: Die Veranstalter lassen verschiedene Experten zu Wort kommen, die zu ihrem Gebiet informieren. Dieses Angebot ist tatsächlich kostenlos.

Interessiert sich der User für den Kongress und klickt auf den Link, dann landet er auf einer Webseite (Landingpage), auf der er nach seiner E-Mail-Adresse gefragt wird. Gibt er seine Daten ein, dann bekommt er nach einer Begrüßungsmail des Veranstalters zum Kongress-Beginn regelmäßig Links zu den Vorträgen mit den Experten. Alle Vorträge sind für einen bestimmten Zeitraum (meistens 24 Stunden) frei geschaltet und können gratis angeschaut werden.

Doch welchen Sinn machen Gratis-Kongresse, wenn der Zuschauer nichts bezahlen muss? Wer die Antwort kennt, versteht das System dahinter. Der Veranstalter stellt alle Videos / Beiträge aus dem Kongress gebündelt zu einem Festpreis zur Verfügung. Wer das Kongress-Paket kauft, kann sich die Beiträge anschauen, wann immer er möchte.

Das lohnt sich vor allem dann, wenn man im Rahmen der 24-Stunden-Freischaltung keine Zeit hatte oder wenn man sich einen Beitrag noch einmal ansehen will. Die Veranstalter verdienen also erst Geld, wenn jemand das Kongress-Paket kauft. Auch sind sie häufig an Produktempfehlungen im Rahmen eines Affiliate-Programms als Empfehlungsgeber beteiligt.

Kauft ein Zuschauer ein beim Kongress beworbenes Produkt über den angegebenen Link, dann verdient der Veranstalter eine kleine Provision beim Kauf mit. Zum Beispiel: Wird bei einem Online-Kongress zum Thema Darmgesundheit die Einnahme von Flohsamenschalen für die Verdauung empfohlen und unter dem Video gibt es einen Link, dann kann dieses ein Empfehlungslink beispielsweise zu Amazon sein. Kauft der Zuschauer über diesen Link, dann verdient der Veranstalter Geld, für den Kunden ist das Produkt nicht teurer.

Fazit: Wer eine Einladung zu einem Online-Gesundheits-Kongress erhält und sich für dieses Thema interessiert, darf diese gerne annehmen. Sind dort namhafte Experten zu Gast, dann kann viel von ihnen gelernt werden. Ob jemand das Online-Produkt kauft, bleibt jedem selbst überlassen. Und auch kann man sich jederzeit aus dem E-Mail-Verteiler des Veranstalters austragen, wenn man keine (Werbe-)Mails mehr von ihm bekommen möchte (am Ende jeder Mail befindet sich ein Austragungslink).

Bild: Antonioguillem -fotolia.com

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