Tinnitus

Keine Sorge: Ein einzelnes Pfeifen, Rauschen oder Summen hat jeder mal im Ohr, ist völlig normal und macht noch keinen Tinnitus. Erst, wenn die Geräusche immer wieder auftauchen und chronisch werden, liegt aus medizinischer Sicht eine Störung vor, die den Namen Tinnitus verdient und als solche untersucht werden sollte.

Laut Deutscher Tinnitus-Liga leiden derzeit rund 1,5 Millionen Bundesbürger unter einem Tinnitus: Ohrgeräusche, denen keinerlei körperliche Ursache zugrunde liegt, die nichts Anderes sind als das Symptom eines Fehlalarms im Gehirn, von den Betroffenen jedoch als ausgesprochen störend und belastend, ja quälend empfunden werden.

 

Stress und weitere Auslöser können einen Tinnitus auslösen

Ausgelöst wird dieser Fehlalarm in den meisten Fällen durch anhaltenden Stress, aber auch durch Angststörungen oder Depressionen. In diesem Zusammenhang hat sich die kognitive Verhaltenstherapie als mit Abstand erfolgreichste Tinnitus-Behandlung erwiesen: Sie setzt an der Ursache der Symptomatik an – und lässt sich zudem durch die Retraining-Methode ergänzen, bei der die Patienten mit Hilfe eines sogenannten „Tinnitus Noisers“ lernen, die Ohrgeräusche als weniger störend wahrzunehmen.

 

Neue Behandlungsmethode die wirklich hilft

Einen ganz neuen Behandlungsansatz verspricht die gerade in der Erprobung befindliche bimodale Neurostimulation: Eine Methode, bei der die Tinnitus-Patienten mit einem speziellen Gerät verbunden werden, welches ihre Ohren einem akustischen Reiz aussetzt und gleichzeitig ihre Zunge mit einem elektrischen Impuls stimuliert. Dies soll bei täglicher Anwendung über einen Zeitraum von mindestens zehn Wochen zu einem Anpassungsprozess im Gehirn führen, welcher die Wahrnehmung des Tinnitus nachhaltig reduziert.

Bild: pexels.com

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