Studie: Wir Deutschen sind zu träge

Eine Studie der Krankenkasse DKV hat jetzt bestätigt, was viele Deutsche bereits ahnten: Wir leben zu ungesund und bewegen uns zu wenig. Wir sitzen zu viel. Ein Mangel an Bewegung hat Übergewicht, Bluthochdruck und Rückenschmerzen zur Folge. Fazit der Studie, für die fast 3.000 Deutsche befragt wurden: Wir sind Bewegungsmuffel.

Noch vor acht Jahren hat eine Befragung ein anderes Ergebnis geliefert. Hier waren noch 60 Prozent der Bürger körperlich aktiv. Die aktuelle Umfrage dagegen hat ein niederschmetterndes Ergebnis geliefert. Nur noch 43 Prozent der Befragten erreichen das Mindestmaß an körperlicher Aktivität. Doch Gesundheit definiert sich nicht nur über die Bewegung. Mit in die Studie spielten auch Aussagen über die Ernährung, den Alkoholkonsum, das Rauchen und das Stressempfinden mit hinein. Interessant ist, dass insgesamt 61 Prozent der Interviewten ihren Gesundheitszustand als gut, beziehungsweise sehr gut einschätzten. Diese Einschätzung passte allerdings überhaupt nicht mit den Antworten und den Gewohnheiten der Befragten überein. Lediglich neun Prozent bewegen sich tatsächlich ausreichend, ernähren sich gesund, trinken gar keinen oder wenig Alkohol und rauchen nicht.

Wer sich mehr bewegen oder aktiv Sport betreiben würde, könnte eine ungesunde Lebensweise etwas kompensieren. Wer sich jedoch nicht bewegt, viel sitzt und sich noch dazu ungesund ernährt, fördert Überwicht, Rückenschmerzen, Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen. Auch zeigt sich, dass die Menschen heute immer anfälliger für Stress sind und sich das Stressempfinden (Reizbarkeit, Schlafstörungen, Lärmempfindlichkeit, etc.) negativ auf den Körper auswirkt.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt Erwachsenen pro Woche mindestens 150 Minuten Bewegung (moderate Aktivität wie schnelles Gehen) oder 75 Minuten intensive Aktivität (Joggen, Fahrrad fahren) in den Alltag einzubauen. Das erreichen mit 43 Prozent allerdings weniger die Hälfte der Befragten. Jeder zehnte Interviewteilnehmer gab an, überhaupt keiner körperlichen Aktivität nachzugehen, die länger als zehn Minuten am Stück andauert.

Der Bewegungsmangel ist auf die sitzende Tätigkeit im Beruf und das nachlassende Interesse an Sport zurückzuführen. Der Reiz, den Feierabend auf dem Sofa vor dem Fernseher, am Computer oder mit dem Smartphone zu verbringen, ist einfach zu groß. Und bei der Auswahl an süßen und salzigen Speisen und der Vielzahl an Fertiggerichten, die überall und jederzeit verfügbar sind, fällt es vielen Menschen schwer, den Schwerpunkt ihrer Ernährung auf gesunde Lebensmittel wie Obst und Gemüse zu legen.

Bild: runzelkorn -fotolia.com

Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert