Mikroplastik – schadet es unserer Gesundheit?

Forscher warnen schon seit vielen Jahren vor der Vermüllung der Erde. Sie sagen voraus, dass es im Jahr 2050 mehr Plastikmüll im Meer geben wird als Fische.

Und wieder einmal ist die Diskussion um die kleinen Plastikteilchen, die sich aus Flaschen Verpackungen und Gegenständen ablösen und in unseren Körper gelangen können entbrannt. Die Gesellschaft diskutiert rege mit und viele Menschen versuchen, im Alltag auf Plastikmüll zu verzichten, beziehungsweise Konsum und Verbrauch einzuschränken. Doch ganz so einfach ist das nicht.

Immerhin gibt es jetzt politisch einen Vorstoß, um den immensen Müllberg einzudämmen: Das Europäische Parlament will die Vorschriften für den Verkauf und den Gebrauch von Plastik verschärfen. Mikroplastik macht sich nicht nur in den Medien, sondern auch in unserem Körper breit. Doch wie sehr schaden die Plastikpartikel unserer Gesundheit? Letztlich sind wir im Alltag von Plastik umgeben. Es ist schwer, sogar unmöglich, nicht mit Plastik in Berührung zu kommen.

Plastik ist nicht nur um uns herum, sondern auch in unserem Körper. Wir sind im Alltag ständig mit Plastik konfrontiert, denn das Material ist ein Alleskönner und preiswert noch dazu. Im Supermarkt sind die Lebensmittel in Plastik verpackt, unsere Zahnpasta und das Shampoo befinden sich in Plastik, wir bereiten unser Essen in Plastikschüsseln und mit Plastiklöffeln zu und essen wir to go, dann sitzt auf dem Trinkbecher ein Plastikdeckel und einen Plastikstrohhalm gibt es noch mit dazu. Plastikmüll verschmutzt nicht nur die Meere und gefährdet die dortige Tierwelt, sondern verspeisen wir den Fisch aus dem Meer, dann gelangt das Plastik aus dem Tier wieder zu uns. Forscher warnen schon lange vor dieser Müllkette und immer mehr Naturschützer machen sich für die Reduzierung von Plastik stark.

Wiener Wissenschaftler haben überraschende Ergebnisse erzielt. Sie untersuchten Stuhlproben mehrere Probanden und fanden dort ausnahmelos verschiedensten Arten von Mikroplastik. Welche Auswirkungen die kleinsten Plastikpartikel auf unseren Körper und speziell auf den Darm (denn dieser ist mit der Verdauung beauftragt) haben, ist allerdings noch nicht erforscht. Vorerst wollen die Forscher – allen voran hier das Frauenhofer Institut – in Erfahrung bringen, wie genau welches Plastik in unseren Körper gelangt. Um gesundheitliche Gefahren zu vermeiden, muss die Menge an Plastik dringend reduziert werden. Forscher warnen schon seit vielen Jahren vor der Vermüllung der Erde. Sie sagen voraus, dass es im Jahr 2050 mehr Plastikmüll im Meer geben wird als Fische.

Naturschützer und Aktivist Merijan Tinja aus den Niederlanden (Spitzname „Plastik Surfer“ – da er auf Surfboards aus Plastikmüll surft) kämpft schon lange für ein Pfandsystem für kleine Plastikflaschen. Dieses gibt es in Holland nicht. Mit seinen Kampagnen „Message on a Bottle“ hat er erreicht, dass die Gesellschaft hellhörig wird. In den Niederlanden ist der Surfer, der vor zwei Jahren auf seinem Surfbrett aus Plastikmüll den Ärmelkanal überquerte, ein Star.

Fünf Müllstrudel soll es auf der Welt geben. Der große pazifische Müllstrudel zwischen Hawaii und Nordamerika ist fast fünf Mal so groß wie Deutschland. Und noch ein Niederländer macht in Sachen Müll auf sich und seine Kampagne aufmerksam. Mit der Aktion „The Ocean Cleanup“ wollen Initiator Boyan Slat und seine Ingenieure die Weltmeere vom Müll befreien. Eine raffinierte Konstruktion, die einem Fangnetz oder besser gesagt einer Schwimmnudel ähnelt (aber keine Meerestiere fischt), soll – nur von der Strömung der Ozeane angetrieben – im oberen Bereich des Wassers (dort, wo das Plastik treibt) den Müll sammeln. Schiffe transportieren dann den eingesammelten Müll aus dem Wasser ab. (Infos: https://www.theoceancleanup.com/)

Plastik ist biologisch nicht abbaubar. Es zerfällt in kleinste Teilchen. Wissenschaftler sehen im Mikroplastik eine schleichende Gefahr für den menschlichen Körper. Auf der Suche nach einer Antwort, wie schädlich das Plastik tatsächlich für den Menschen ist, steht die Forschung noch ganz am Anfang. Dabei gibt es das Problem schon viele Jahre. Die Wegwerf-Kultur hinterlässt unschöne Spuren. Letztlich müssten die Hersteller die Art ihrer Verpackungen verändern. Doch auch der Verbraucher muss den Umgang mit Plastik überdenken.

Bild: stylefoto24 – fotolia.com

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