Körnerkissen helfen bei Verspannungen

Es gibt Wärmedecken, beheizbare Kissen und Heizlüfter, die neben Heizung und Kamin an kalten Tagen für eine wohlige Wärme sorgen. Wer jedoch unter Verspannungen leidet und punktuell auf eine Wärmequelle zurückgreifen will, kann mit einem Körnerkissen eine Erleichterung erfahren. Das Kissen ist flexibel in seiner Form und passt sich wunderbar dem Körper an. Es spendet auf natürliche Weise Wärme und Wohlbefinden.

Ein Körnerkissen ist ein echtes Allround-Talent. Es wärmt bei Schmerzen, kühlt aber auch bei Verletzungen. Körnerkissen sind ein ganz simpler, aber sehr effektiver Wärmespender. Die Körner in den Kissen – von Dinkel über Reis bis hin zu Kirschkernen – speichern lange die Wärme, wenn sie einmal im Ofen oder in der Mikrowelle erhitzt wurden. Die Kissen, die es in den verschiedensten Größen und Formen gibt, sind eigentlich nur einfache Stoffsäckchen, die mit Kernen gefüllt sind. Sie lassen sich je nach Form auf schmerzende Schultern, Muskeln, Gelenke, den Bauch oder den Rücken und sogar auf den Kopf auflegen und haben schon wertvolle Dienste geleistet. Sie können Beschwerden wie Rheuma, Muskelschmerzen, Rückenleiden, Schüttelfrost, Menstruationsbeschwerden, Verspannungen, Bauchweh und vieles mehr lindern. Kleinere Kissen – beispielsweise in Herzform, als Kreis oder Kleeblatt – leisten als Taschenwärmer tolle Dienste. Wer unter einer Prellung oder Schwellung leidet, kann ein Körnerkissen auch als Kühlkissen nutzen. Dazu wird es etwa 30 Minuten ins Gefrierfach gelegt.

Als Füllung für ein Körnerkissen eignen sich Kirsch-, Apfel- oder Traubenkerne ebenso gut wie Getreidekörner (Dinkel, Hirse, Reis). Kirschkerne sind am besten, denn sie können Wärme und Kälte für eine lange Zeit speichern. Die Körner sollten Bio-Qualität sein. Körnerkissen können ganz einfach selbstgenäht werden. Als Hülle wird bestenfalls Baumwollstoff verwendet. Wer keine Lust zum Nähen hat, kann auch einen ausgedienten Strumpf verwenden. Einfach den Socken mit Kernen füllen und oben zuknoten.

Kirschkernkissen selbst nähen
Wir brauchen: 350 g Kirschkerne (von eigenen Kirschen oder gekauft), Baumwollstoff (Größe je nach Geschmack), Nähmaschine

So geht’s: Aus zwei Stoffquadraten ein Säckchen nähen, bei dem drei Seiten zugenäht werden. In die vierte Seite Kerne einfüllen und die Öffnung mit der Hand zunähen. Wer ein längliches Kissen nähen möchte, um es besser um den Hals oder auf den Bauch legen zu können, sollte einzelne Kammern in das Kissen nähen, damit die Kirschkerne später nicht so schnell verrutschen. Schon fertig!

Am schnellsten kann das Kissen in der Mikrowelle erhitzt werden. Bei 600 Watt sind 2 Minuten ausreichend. Wer das Kissen im Backofen erwärmen möchte, kann es bei 150 Grad zwei bis vier Minuten aufwärmen. Das Kissen sollte nie zu lange zu heißen Temperaturen ausgesetzt werden, da es Feuer fangen kann oder die Kerne im Inneren geröstet werden könnten. Wer das Kissen regelmäßig nutzt, stellt vielleicht fest, dass die Kerne nach einer längeren Zeit des Gebrauchs nicht mehr so gut die Wärme speichern. Ein kleiner Trick hilft: Das Kissen hin und wieder etwas anfeuchten oder beim Erwärmen ein Glas mit Wasser zusammen in die Mikrowelle oder den Backofen stellen.

Gut zu wissen: Wer eigene Kirschen entsteint und diese Kerne verwenden möchte, sollte die Kerne in einem Kochtopf erhitzen und so lange köcheln lassen, bis sich alle (!) Fruchtfleischreste gelöst haben. Selbst kleinste Reste könnten im Kissen später zu Schimmel führen. Auch müssen die Kerne wirklich gut getrocknet sein. Hierzu werden die Kerne auf einem Backblech verteilt bei 50 Grad im Ofen getrocknet. Einfacher ist es, bereits fertig gereinigte und getrocknete Kirschkerne zu kaufen (Reformhaus, Online-Handel, etc.).

Bild: Marina Lohrbach – fotolia.com

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