Ist das Kindeswohl in Deutschland in Gefahr?

Für die Unicef-Studie „Einflusssphären – was das Wohlergehen von Kindern in reichen Ländern prägt“ haben Wissenschaftler aus 41 Ländern der OECD und der EU Daten zur psychischen und physischen Gesundheit von Kindern ausgewertet. Auch wurden ihre schulischen und sozialen Kompetenzen und die damit verbundenen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ausgewertet. Die Niederlande, Dänemark und Norwegen belegen in Bezug auf das Wohlbefinden der Kinder die ersten Plätze, Deutschland landet auf dem 14. Rang und somit im oberen Mittelfeld. Dennoch zeigt die Analyse, dass das Kindeswohl auch in reichen Ländern in Gefahr ist. Bei der mentalen Gesundheit wurde ermittelt, dass Kinder in Deutschland nicht sehr glücklich sind.

Der aktuelle Unicef-Report aus September 2020 macht deutlich, dass Selbstmordversuche, mentale Probleme, Übergewicht und auch unzureichende schulische Kenntnisse das Aufwachsen von viel zu vielen Kindern in wohlhabenden Industrieländern kennzeichnen. Gleichzeitig warnt das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen vor gravierenden Gefahren für das Kindeswohl durch die Covid-19-Pandemie.

 

Verbesserungen sind für das Kindeswohl notwendig

Zentrale Ergebnisse des Unicef-Reports sind, dass in den meisten untersuchten Ländern weniger als 80 Prozent der 15-jährigen Mädchen und Jungen angaben, zufrieden mit ihrem Leben zu sein. In Deutschland zufolge haben „nur“ 75 Prozent der jungen Erwachsenen eine hohe Lebenszufriedenheit. In Deutschland liegt der Anteil der Kinder mit Fettleibigkeit und Übergewicht bei 27 Prozent und ungefähr 40 Prozent aller Kinder in EU- und OECD-Ländern verfügen mit 15 Jahren nicht über grundlegende Fähigkeiten im Lesen und Rechnen. Das sind nur einige Beispiele, die zeigen, dass das Kindeswohl laut Unicef gerade jetzt unterstützt werden muss. Auf der Grundlage des Reports und der aktuellen Entwicklungen im Hinblick auf Corona ruft Unicef zu Maßnahmen auf. So sollen alle Kinder Zugang zu den Ressourcen haben, die sie brauchen, die unzureichende Versorgung mit Hilfsangeboten im Bereich mentaler Gesundheit muss überwunden werden und die Politik sollte grundsätzlich familienfreundlicher werden. Außerdem müssen Budgets vor Sparmaßnahmen geschützt werden, die das Wohlergehen von Kindern unterstützen.

Bild: pexels.com

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