Vorbildlich: Queen verzichtet auf echten Pelz

Seit Jahrzehnten ist die Queen auch für ihre ausgefallenen Mode-Kreationen bekannt. Jetzt hat es eine zukunftsweisende Meldung aus dem Buckingham Palace um die Welt geschafft: Queen Elisabeth II verzichtet ab sofort bei ihrer Kleidung auf echten Pelz. Als vorbildlich feierte die Tierrechtsorganisation Peta diese Entscheidung.

In ihrem neuen Buch verrät Hofschneiderin Angela Kelly, dass ihre Majestät bei öffentlichen Veranstaltungen, bei denen sie sich wärmen muss, seit einigen Monaten falschen Pelz trägt, um sich vor Kälte zu schützen. Und das ist wirklich ungewöhnlich. Seit Jahrhunderten zeigen sich Monarchen in Pelz. Pelz gilt als Status- und Machtsymbol und für viele nicht adelige Menschen war er ein Zeichen für Reichtum.

Doch bereits seit vielen Jahren geht es dem Pelz wortwörtlich an den Kragen. Tierschützer kritisieren, dass für die Produktion von Mode Tiere teilweise grausam gequält werden. Dass jetzt ausgerechnet die Queen in Großbritannien ein Zeichen für den Tierschutz setzt, ist wirklich erstaunlich. Denn ihren Hermelin-Mantel trägt sie seit Jahrzehnten bei feierlichen Anlässen. Das wird sie auch weiterhin tun, allerdings wird kein weiterer Echtpelz hinzugekauft.

Echt- oder Kunstpelz?

Die Queen ist nicht nur eine Stil-Ikone, sondern auch weltweit ein Vorbild für viele junge und alte Menschen. Dass ihre Majestät jetzt auf echten Pelz verzichtet, könnte große Auswirkungen auf die Mode-Industrie haben. Allerdings ist es heutzutage gar nicht so einfach, Kunstpelz von echtem Pelz zu unterscheiden.

Während Mode mit Pelz – vom Handschuh bis zum Mantel – früher sehr hochpreisig war, so gibt es heutzutage viele Kleidungsstücke, die im normalen Preissegment liegen und mit echtem Fell oder Pelz aufwarten. Da gibt es Mützen mit Fellbommel, Jacken mit Kaninchen- oder Lammfell gefüttert, die Kapuze mit Pelzkragen und vieles mehr. Aus Sicht der Tierschützer gibt es keinen ethisch korrekten Pelz, auch wenn für eine Lammfell-Jacke ein Lamm nur geschoren und nicht getötet wird. Tierschützer appellieren an die Bevölkerung und sagen, dass jeder Pelzbesatz mit Tierleid verbunden ist. 95 Prozent aller weltweit gehandelten Pelze stammen aus Zuchtfarmen aus China und auch aus Europa, in denen Pelztiere wie Nerze, Marderhunde oder Füchse unter qualvollen Bedingungen gehalten werden.

Ein flauschiges Accessoire muss nicht von einem Tier stammen. Die Hersteller sind heute so gut aufgestellt, dass sie synthetische Felle und Pelze sehr naturgetreu aussehen lassen. Viele große Modeketten verzichten ganz bewusst auf echten Pelz, doch beim Einkauf muss aufgepasst werden. Echtpelz ist oft nicht gekennzeichnet oder der Verbraucher wird durch falsche Angaben auf dem Etikett in die Irre geführt. So kann es sein, dass eine Mütze mit 100 Prozent Acryl etikettiert ist, die Bommel aber aus Echtpelz besteht.

Echt- und Kunstpelz sind in der Optik kaum mehr zu unterscheiden. Die Deklaration von Echtpelz ist mangelhaft. Gerade bei einem kleineren Pelzbesatz befindet sich nur selten ein Hinweis am Kleidungsstück, das Auskunft gibt. Für den Kunden bedeutet es im schlimmsten Fall: Er möchte auf Tier verzichten, kauft aber echten Pelz, weil das Produkt nicht oder nicht korrekt gekennzeichnet wurde.

Bild: pixabay.com

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