Pflück Nachbar’s Obst

Wer selbst keinen eigenen Garten hat, um saisonal Obst ernten zu können, aber dennoch reife Früchte vom Baum essen möchte, kann sich auf der Online-Plattform „Mundraub.org“ als Mundräuber registrieren und entdecken, wo es bundesweit und sogar weltweit Fundorte mit Bäumen und Sträuchern gibt, die nur darauf warten, geerntet zu werden.

Obst von Bäumen zu pflücken, die einem nicht gehören, ist verboten. Wer fremd pflückt, kann des Diebstahls bezichtigt werden. Wer aber von Bäumen pflückt, die ausdrücklich freigeben sind, macht nicht nur sich selbst eine große und gesunde Freude, sondern setzt auch auf Nachhaltigkeit, da das nicht verwendete Obst nicht vergammeln muss. Mundraub setzt auf diesen Nachhaltigkeitsgedanken und im Laufe der Jahre hat sich eine große Community aufgebaut, die nicht nur gerne erntet, sondern auch gerne mitteilt, wo es entsprechende Bäume zum Pflücken gibt.

In vielen Städten geben Gärtner oder Landwirte ihre Obstbäume zur Ernte frei. Online kann auf der Webseite von Mundraub auf einer Karte der Standort gefunden werden (einfach eigenen Standort/Wohnort eingeben und die Suche starten). Auch stellen registrierte Nutzer neue Fundorte ein, die frei zugänglich sind und die aufzeigen, wo gepflückt werden darf. Die Zahlen von Mundraub sind beeindruckend. Es gibt mittlerweile über 60.000 Mundräuber und mehr als 51.000 Standorte mit Obstbäumen, Sträuchern und Nüssen. Wer ein leidenschaftlicher Mundräuber ist, kann zusammen mit Gleichgesinnten pflanzen, pflegen und pflücken und es gibt sogar Gruppen, denen man beitreten kann, oder Aktionen, die zur Teilnahme einladen.

Mundraub bezeichnet sich selbst als größte Plattform für die Entdeckung und Nutzung essbarer Landschaften. Mundraub verfolgt das Ziel, ein Bewusstsein für Regionalität und Saisonalität zu schaffen, auch, um vorhandene Ressourcen wahrzunehmen und zu nutzen. Und so verbindet Mundraub Menschen mit Obstbäumen. www.mundraub.org

Bild: Ingo Bartussek – fotolia.com