Obst, Gemüse und Salate sind das ganze Jahr über im Supermarkt erhältlich, doch stammen die Produkte nicht naturgereift aus der Region, sondern werden aus fernen Ländern importiert, dann enthalten sie nicht die Nährstoffe, die wir uns erhoffen und die wir für unseren Körper auch brauchen. Wer seine Ernährung um Wildgrün ergänzt, boostet seine Gesundheit ganz gewaltig. Und er schont sein Portemonnaie. Wildkräuter wachsen gratis im eigenen Garten, auf der Wiese oder am Wegesrand und warten nur darauf, gepflückt zu werden.
In frischen Wildkräutern steckt pure Lebensenergie. Frisch gepflückt und schonend zubereitet, sind Wildkräuter nicht nur äußerst schmackhaft, sondern außerdem sehr inhaltsreich. Sie enthalten viele Mineralstoffe, Vitamine, Ballaststoffe, Eiweiße, Kohlenhydrate und Spurenelemente. Und sie beinhalten Chlorophyll (daher die grüne Farbe). Der gesundheitliche Nutzen von Chlorophyll für den menschlichen Körper ist enorm. Chlorophyll unterstützt die Wundheilung, hilft bei der Entgiftung und beim Aufbau neuer Zellen, reinigt das Blut und reichert es mit Sauerstoff an. Außerdem wird durch Chlorophyll die Durchblutung gefördert und das Immunsystem gestärkt. Grundsätzlich sind grüne Nahrungsmittel gesund für den Körper und da Wildkräuter weder unreif geerntet werden noch lange Transportwege zurücklegen müssen, bereichern sie optimal den Speiseplan. Vor allem schmecken die ersten Kräuter des Jahres lecker, da sie ganz zart aus dem Boden wachsen. Doch Mutter Natur hält auch in den weiteren Monaten Vorrat bereit. Die Wiesen, Wege und Wälder sind voll mit Naturprodukten, die leider in einer Zeit der industriell verarbeiteten Lebensmittel zu sehr in Vergessenheit gerieten.
Well4Life-Kräutertipps
Löwenzahn: Lässt sich im Frühjahr bis in den Sommer hinein im eigenen Garten, auf Wiesen und am Wegesrand pflücken. Sowohl die etwas herb schmeckenden Blätter als auch die süßeren Blüten können verspeist werden. Was viele Menschen als Unkraut ansehen, ist super gesund. Löwenzahn kurbelt die Verdauung an und ist reich an Vitamin C. Er schmeckt als Salat, klein geschnitten im Quark oder in der Suppe und im Smoothie.
Wiesenschaumkraut: Über das Wiesenschaumkraut freuen sich nicht nur die Bienen und Schmetterlinge, sondern auch wir Menschen. Es handelt sich um ein Würzkraut für die Küche und ein Heilkraut gegen unterschiedliche Leiden. Die zarten Blätter und violetten Blüten lassen sich im Quark oder auf dem Brot verspeisen. Der Geschmack des Wiesenschaumkrautes erinnert an Kresse.
Bärlauch: Viele Gastronomiebetriebe bieten Speisen mit Bärlauch an, denn dieses Kraut ist so unglaublich vielseitig und lecker. Als Suppe oder Pesto oder im Salat oder Quark schmeckt Bärlauch köstlich. Der Geschmack ist dem des Knoblauchs gleich, allerdings verliert Bärlauch sein Knoblauch-Aroma, wenn es stark erhitzt wird. Bärlauch sollte nur bis zur Blüte geerntet und verzehrt werden.
Giersch: Mit ein wenig Spürsinn ist Giersch leicht zu finden. Die Blätter haben einen hohen Kaliumgehalt und daher wirkt Giersch harntreibend (und so gut zur Vorbeugung einer Blasenentzündung). Junge Gierschblätter schmecken milder und lassen sich gut in Salaten verarbeiten. Spätere Gierschblätter sind pikanter. Sie können im Quark, auf der Pizza oder in der Pasta gegessen werden.
Brennessel: Ja, sie brennt – aber sie lässt sich auch wunderbar als Küchenkraut oder Heilpflanze nutzen. Brennesseln sind überall zu finden und in reichlicher Menge vorhanden. Von der Brennessel sollten die oberen feinen und jungen Blätter abgepflückt werden. In Salaten, Wildkräutersuppen oder als Saft verarbeitet, schmeckt die Brennessel leicht herb-würzig. Sie hilft dem Körper beim Entschlacken und stärkt Haut, Haare und Nägel.
Spitzwegerich: Dieses Gewächs kennen viele Menschen aus ihrer Hausapotheke. Der Spitzwegerich lindert Husten und unterstützt die Wundheilung, so dass Cremes und Salben mit ihm angereichert sind. Er wächst an Wegrändern und auf Wiesen und ist leicht zu erkennen. Er schmeckt mild und passt daher ergänzend zu einer Vielzahl an Speisen.
Ambitionierte Wildkräuter-Sammler, die sich noch nicht so gut auskennen, sollten als Unterstützung vor der Sammlung in Büchern oder im Internet nachschauen und sich das Aussehen der Pflanzen gut einprägen. So wird vermieden, dass ein falsches Kraut auf dem Teller landet. Das leckere Bärlauch kann beispielsweise leicht mit dem giftigen Maiglöckchen verwechselt werden.
Rezept: Wildkräuter-Salat
150 g Wildkräuter
3 EL Essig
Salz, Pfeffer
1 TL Senf
1 TL Honig
4 EL Rapsöl
10 g Walnüsse
Essig mit Salz, Pfeffer, Senf und Honig vermischen. Öl hinzufügen. Walnüsse grob hacken. Wildkräuter waschen und trocknen. Bei Bedarf klein schneiden. Mit dem Dressing vermengen und etwa 15 Minuten ziehen lassen. Ergibt 2 Portionen. Dazu schmeckt ein gekochtes Ei, ein Stück Fleisch oder Brot.
Bild: Maria Sbytova – fotolia.com
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