Matcha: Das grüne Wundergetränk aus Japan

Welchen Geschmack hat der Deutsche laut Umfragen am liebsten auf der Zunge? – Erdbeer und Schokolade…Und der Italiener? Darüber gibt es keine verlässlichen Informationen – aber vielleicht sind es Tomate und Basilikum? Wer weiß…Klar ist indessen, welches Aroma die Japaner über alles lieben – seit Jahrhunderten bereits, und derzeit sogar so sehr, dass es sie nach diesem Geschmack in nahezu allen Lebensmittelprodukten verlangt.

Es handelt sich um Matcha-Tee, eine der ältesten Grüntee-Sorten Japans, welche im Moment gerade wie eine riesige grüne Welle nach Europa herüber schwappt und dabei ist, sich zu einem echten Verkaufsschlager zu mausern.

Das, was Matcha-Tee bei uns zum million seller und Grüntee aller Grüntees machen könnte, ist eigentlich weder sein Geschmack noch sein Preis. Ersterer ist nämlich eher gewöhnungsbedürftig und erinnert den Matcha-Neuling ein wenig an Fisch und bittere Medizin, letzterer ist ziemlich hoch und erklärt sich aus der äußerst aufwändigen Produktionsweise, zu der nur eine kleine Elite unter den japanischen Teebauern in der Lage ist.

Nein, die edle und hochwertige Teesorte hat deshalb das Zeug zum Trend-Getränk dieses Jahrzehnts, weil sie als gemahlenes Pulver aufgebrüht und in einer interessanten Zeremonie genossen wird – also für uns Europäer neu und besonders, einfach anders ist. Man stelle sich vor, dass in Japan – mit Nishio und Uji als berühmteste Anbaugebiete – Grüntee-Pflanzen sehr langsam heranwachsen, um dann etwa drei bis vier Wochen vor der Ernte mit dunklen Netzen „eingehaust“, also vor der Sonne beschattet werden.

Aufgrund dieser Technik dringen nur noch 10 Prozent der eigentlichen UV-Strahlung zu den Pflänzchen, welche den Mangel ausgleichen, indem sie besonders intensiv Chlorophyll produzieren, dabei deutlich mehr Inhaltsstoffe entwickeln und in ihren Blättern einen zarten und süßlichen Geschmack aufbauen. Nach der Ernte werden die Blätter so wie bei anderem Grüntee auch getrocknet und alsdann in Granit-Steinmühlen zu einem feinen und intensiv-grünen Pulver gemahlen.

Damit ist die Produktion und der erste Schritt zum Matcha-Genuss abgeschlossen – nun folgt der zweite, der der geradezu zeremoniellen Zubereitung. Dafür gibt man ein bis zwei Gramm Matcha-Tee in eine so genannte Matcha-Schale, übergießt das Pulver mit 60 bis 100 Millilitern Wasser – weich muss es sein, und 80 bis maximal 90 Grad heiß, vermischt beides und schlägt es schließlich mit einem speziellen kleinen Bambusbesen schaumig. Dabei gilt es, eine möglichst hohe und feste Schaumbildung zu erreichen, denn damit wird der Tee besonders wirkungsvoll.

Neben seinem Kult-Status als Mode-Getränk besticht der Matcha-Tee auch durch seinen hohen gesundheitlichen Wert, von dem schon die Ärzte und Pharmazeuten im alten Japan wussten. Im Vergleich mit herkömmlichen Tee-Sorten hat Matcha-Tee den 10- bis 15-Fache höhere Anteil an Vitaminen, Mineralien und Antioxidantien. Gerade für die anstehende Winterzeit ein wahres Kraftwerk für das Immunsystem.

Bild: chachamal – fotolia.com

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