Zeit für Gelassenheit

Die Zeit, sie rennt im Sauseschritt. Die Zeit, sie rennt – wir rennen mit. – So dichtete einst Wilhelm Busch, war sich schon vor weit über hundert Jahren jenes Phänomens bewusst, welches die Zeit auszeichnet: Nämlich, dass sie stetig und unaufhaltsam in eine Richtung abläuft – und mit ihr unsere Lebenszeit.

Und so ist Zeit für die meisten Menschen ein Problem: Für die Getriebenen, die von Zeitdruck geplagt sind und von Termin zu Termin hetzen, aber auch für jene, die den Tag als gähnende Leere erleben und nicht wissen, wie sie sich die Zeit vertreiben sollen. Und selbst für die, die behaupten, nicht zu wenig Zeit zu haben, dafür aber ständig Angst, sie nicht richtig zu nutzen.

Dabei ist gerade der gelassene Umgang mit Zeit so wichtig, wollen wir Zeit richtig genießen, sie zur „Quality-Time“ machen. Leichter gesagt als getan – aber machbar, diese Gelassenheit. Sie gelingt uns, wenn wir uns endlich darüber klar werden, dass Zeit eben nicht nur an der Uhr abzulesen ist – wenn wir ganz bewusst nicht gegen sie ankämpfen, sondern uns mit ihr treiben lassen, wenn wir wieder lernen, uns selbst zu spüren, wir wieder lernen, einfach nur zu sein anstatt so wie sonst immer zu machen.

Dann hört Zeit auf, unser Feind zu sein – und wird stattdessen zum Geschenk, zum Genuss, zum Gewinn für die menschliche Seele.

Bild: pexels.com

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