Wie Selbermachen den Konsumwahn stoppen kann

Gehören Sie einer Generation an, die in der Schule im Handarbeitsunterricht noch Stricken, Häkeln und Nähen gelernt hat? Oder haben Sie nicht mehr funktionierende Geräte so lange repariert, bis Sie stolz „Ist wieder heile!“ verkünden konnten? In der heutigen Geiz-ist-geil-Gesellschaft wird weggeworfen und neu gekauft. Doch immer mehr Menschen besinnen sich und bieten dem Konsumwahn die Stirn. Wer hämmert, schraubt und schneidert stoppt ein Stück weit die Wegwerf-Kultur und erntet ein Glücksgefühl. Denn: Selbermachen ist geil!

Wer die Jugend von heute fragt, ob sie einen Knopf annähen kann, blickt in erstaunte Gesichter. Durch die massenhafte Verfügbarkeit von Billigmode wird Handarbeit nicht mehr verlangt. Wir kaufen einfach neu. Kleidung, Elektronik, Möbel und Spielwaren sind zur Wegwerfware geworden, es lohnt sich nicht, hier selbst Hand anzulegen. Die nachkommenden Generationen verloren nicht nur das Wissen um die Dinge, sie verloren auch den Respekt. Immer mehr Menschen entdecken jedoch, dass ihnen der ständige Konsum keine Befriedigung verschafft. In den letzten Jahren hat vor allem die Handarbeitsszene einen neuen Boom erlebt. Do-it-yourself ist zum Trend auch – und vor allem – bei jungen Leuten geworden. Und plötzlich spürten diese ein unbekanntes Glücksgefühl. Wie schön ist es doch, etwas Selbstgemachtes in den Händen zu halten.

Reparaturcafés etablieren sich in den Großstädten und hier kann die Jugend von den Alten lernen. Bastelworkshops und -portale erfreuen sich einer großen Beliebtheit und auch die Küchenarbeit macht nicht zuletzt durch die große Flut an coolen Erklärvideos auf Youtube rund um die Themen Kochen und Backen nicht nur den Hausfrauen großen Spaß.

Bild: stokkete – fotolia.com

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