Langeweile im Job kann krank machen

Wir werden mit Produkten, Neuigkeiten, Nachrichten und Möglichkeiten überfrachtet. Viele Menschen fühlen sich vom Leben überfordert, spüren den Stress im Job und im Alltag und tun sich schwer damit, eine Auszeit für sich selbst einzufordern. Da scheint es fast irrsinnig, dass es tatsächlich Personen gibt, denen es genau anders herum geht.

Sie fühlen sich unterfordert und klagen über Langeweile im Beruf. Die Unterforderung im Job hat sogar einen Namen. „Boreout“ in Anlehnung an das Gegenteil „Burnout“. Und was unglaublich ist: Auch eine Unterforderung kann krank machen.

Unter einem Boreout leiden Menschen, die sich in ihrem beruflichen Alltag dauerhaft unterfordert fühlen. Menschen, die gerne mehr leisten möchten, aber keine Chance dazu bekommen. Entweder, weil der Chef bremst oder weil einfach nicht genug Arbeit da ist. Oder aber auch, weil der Job an sich nicht das ist, was sie sich für die Entfaltung ihrer Kreativität vorgestellt haben. Es gibt unzählige Arbeitsplätze, die mit Männern und Frauen besetzt sind, die dort nur ihre Zeit absitzen. Menschen, die ständig überfordert sind, fühlen sich oftmals irgendwann erschöpft und ausgebrannt, leer und lustlos. Doch genau diese Gefühle können auch bei einer Unterforderung auftreten. Wer jeden Tag gelangweilt zur Arbeit geht und nicht weiß, mit welchen Aktivitäten er den Tag meistern soll, kann ebenso in eine Spirale aus Lustlosigkeit, Langeweile, Unzufriedenheit und Sinnlosigkeit geraten. Besetzen diese Gefühle das Gemüt dieser Person, so kann sich das auf den Körper auswirken und zu Schlaflosigkeit, Unruhe, Antriebslosigkeit, Bauchschmerzen bis hin zu einer Depression führen.

Frust im Job ist für viele Menschen heutzutage normal. Hält dieser Frust aber über einen Zeitraum von mehreren Monaten oder sogar Jahren an, so gilt es gegenzusteuern und eine Veränderung herbei zu führen. Wer das Gefühl hat, dass ihn sein Beruf täglich nervt und dass er zu verblöden scheint, sollte etwas ändern. Eine Veränderung kann auf unterschiedliche Weise gelingen. Ist der Beruf grundsätzlich ein Traumberuf, aber das Aufgabengebiet nicht ausreichend fordernd, dann sollte zuerst mit dem Vorgesetzten gesprochen werden. Vielleicht hat er die Situation noch gar nicht erkannt und kann mit weiteren Tätigkeiten Abhilfe gegen die Langeweile schaffen. Oder aber er hat andere Aufgaben, die übernommen werden können. Ist man gefrustet von der Arbeit selbst oder fühlt man sich beim Arbeitgeber nicht wohl, dann sollte sich nach einer Alternative – also einem neuen Job – umgeschaut werden. Und wer merkt, dass die Arbeit selbst nicht erfüllt, darf sich gerne einer ganz anderen Tätigkeit zuwenden. Der große Vorteil heutzutage ist: Wir können alles werden und alles sein – wenn wir wollen!

Drei Tipps gegen Langeweile im Job:

  1. Führe dir deine Erfolge statt deiner Niederlagen vor Augen. Schau, was du an diesem Tag alles geschafft hast, statt dich darauf zu konzentrieren, was nicht erledigt wurde.
  2. Biete Kollegen deine Hilfe an. Hast du Zeit, dann schau, wo der Schuh drückt und wo ein Kollege Unterstützung benötigt.
  3. Denke positiv. Betrachte deine Arbeit als Tätigkeit, die erledigt werden muss. Lege den Fokus deiner Gedanken auf deinen Alltag. Hast du im Job keine Herausforderung, dann suche dir die Herausforderung in der Freizeit. Beispielsweise durch ein spannendes Hobby. Beim Fußball ist die Herausforderung ein Tor zu schießen. Beim Tanzen ist die Herausforderung eine neue Choreografie einzustudieren. Beim Nähen ist die Herausforderung ein neues Schnittmuster umzusetzen.

Bild: deagreez -fotolia.com

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