Was man gegen Kreidezähne bei Kindern tun kann

Zahnärzte schlagen bundesweit Alarm. Eine neue Volkskrankheit macht sich in den Mündern von Kindern breit: Die Molaren-Inzisive-Hypomineralisation (MIH), die für sogenannte „Kreidezähne“ sorgt. Kreidezähne sind schmerzempfindlich, reagieren sensibel auf Hitze und Kälte und wachsen schon porös aus dem Mund. Verhindern lassen sich die weichen Zähne nicht, aber Eltern können einiges tun, um die Zahngesundheit ihrer Kinder zu fördern.

Eine ausreichende Mundhygiene mit regelmäßigem Zähneputzen kann Kreidezähne nicht verhindern. Denn: Die Zähne wachsen bereits schadhaft. Die Kreidezähne sind besondern anfällig für Karies und die Deutsche Gesellschaft für Kinderzahnmedizin (DGKiZ) teilt mit, dass sie in manchen Altersgruppen bereits weiter verbreitet sind als Karies. Bei den Kreidezähnen hat sich die gesamte Struktur des Zahnes verändert. Die Oberfläche ist rau und zerfurcht und neigt zum Bröckeln. Der Zahnschmelz ist nicht richtig ausgebildet, was auf eine Störung der Mineralisation zurückzuführen ist. Die Ursache der zu weichen Zähne ist wissenschaftlich noch nicht abschließend geklärt. Vermutet (und in Tierversuchen bereits bestätigt) werden Weichmacher, die uns im Alltag ständig begegnen. So wird der Weichmacher Bisphenol A. beispielsweise mit der Nahrung aufgenommen. Weichmacher stecken außerdem in Plastik (Joghurtbechern, Besteck, Lebensmittelverpackungen, PET-Flaschen), aber auch in Bodenbelägen und Spielzeug. Die Ärzte vermuten zudem noch weitere Ursachen für Kreidezähne und nennen hier Antibiotikagaben, die Aufnahme von Dioxinen und Erkrankungen der oberen Atemwege als Gründe.

Verhindern lassen sich Kreidezähne nicht, denn die Krankheit ist noch nicht ausreichend erforscht. Die Ärzte wissen, dass die zu weichen Zähne bereits während der Entwicklung im Mutterleib und dem vierten Lebensjahr entstehen. Prophylaxe kann aber vor einem frühzeitigen Zahnverfall schützen. Und so ist ein regelmäßiger Zahnarztbesuch wichtig, um beispielsweise Fluoridierungsmaßnahmen (etwa die Behandlung mit Fluoridlack) einzuleiten. Fluorid härtet den Zahnschmelz und gilt in der Zahnmedizin als unverzichtbar. Allerdings wird es derzeit kontrovers diskutiert. Ist Fluorid giftig, wenn es über die Zahnpasta im Körper aufgenommen wird? Nein, sagt die Stiftung Warentest, sofern die Dosis stimmt. Nicht zu verwechseln ist Fluorid mit dem giftigen Gas Fluor. Fluoride sind die Salze des Fluors und diese sind wichtig für den Erhalt von Knochen und Zähnen.

Das können Eltern tun, um die Zähne ihrer Kinder zu stärken:

• Regelmäßige Zahnarztbesuche (Prophylaxe)
• Spielzeug aus Naturmaterialien bevorzugen
• Aus Glasflaschen anstatt aus Plastikflaschen trinken
• Keine Kunststoffbrotdosen verwenden
• Stoffbeutel anstatt Plastiktüten nutzen

Bild: Stanislaw – fotolia.com

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