Mehr Energie durch Porno-Verzicht?

Die „NoFap-NoPorn-Bewegung“ rollt über den Kontinent. Doch kann es tatsächlich sein, dass ein Verzicht von Selbstbefriedigung und Pornografie mehr Energie hervor bringen und die Leistungsfähigkeit steigern kann?

Es sind nicht die Frauen, die von ihren Männern NoPMO (no Porno, no Masturbation, no Orgasm) fordern, sondern immer mehr Männer üben sich im Verzicht, um Lebensqualität und Leistungsfähigkeit zu steigern. Bei NoPMO wird über einen langen Zeitraum auf das Schauen von Pornos, das Masturbieren und dem Herbeiführen eines Orgasmus bewusst verzichtet. Männer, die es gewohnt sind, sich sexuell durch den Konsum von Pornos (die es ja nun jederzeit verfügbar im Internet gibt) anzutörnen und mehrmals täglich oder wöchentlich masturbieren, büßen nicht nur Zeit für das Ausüben dieser Leidenschaft ein, sondern verschießen auch wertvolle Energie.

Rocco Moosdorf aus Leipzig betreibt zu diesem Thema sogar einen eigenen Youtube-Kanal und erklärt seinen Zuschauern als „Vackurah“ die Vorteile der Enthaltsamkeit. Rocco war fünf Jahre lang pornosüchtig und hat mehrfach täglich zu Pornos masturbiert. Antriebslosigkeit und Erektionsstörungen waren die Folge. Seine Abstinenz beschreibt der 20-Jährige mit massiven Auswirkungen auf seinen Körper und seinen Geist. Schon nach wenigen Tagen ohne Masturbation spürte er das Testosteron in seinem Körper, was ihm ein starkes Gefühl an Männlichkeit bescherte und sein Selbstbewusstsein erhöhte. Beim Fitness-Training stellten sich bessere Erfolge ein, er spürte mehr Energie und auch konnte er besser schlafen. Sein Bewusstsein erweiterte sich und plötzlich fühlte er sich zu Frauen aus seinem realen Umfeld und auch von deren Charakter angezogen. Schwer für ihn war in der Zeit des Verzichts mit Gefühlen wie Wut, Traurigkeit und Aggression umzugehen. Hier halfen ihm Sport und Meditation, auch, um sich von sexuellem Verlangen abzulenken.

Männer, die regelmäßig Pornos gucken, stumpfen oftmals emotional ab. Sie erleben ein verzerrtes Bild der Sexualität und nicht selten wirkt sich das negativ auf die eigene Partnerschaft aus. Die Sucht nach Pornos lässt sich wissenschaftlich erklären: Beim Porno gucken gibt es einen Dopamin-Anstieg, der die Stimmung des Mannes hebt und ihm ein Wohlgefühl beschert. Klingt der Dopamin-Kick ab, rutscht der Mann in ein Tief – und will wie bei jeder anderen Sucht auch, den erneuten Kick erleben. Die Zunahme des Pornografie-Konsums hat in den letzten Jahren vor allem bei jungen Männern zu Problemen geführt. Sie erleben Impotenz oder einen vorzeitigen Samenerguss, weil sich die Geilheit aus den Filmen nicht im wahren Leben wiederfindet. Schon junge Männer und Frauen lernen die Sexualität aus der Pornografie und machen erste Erfahrungen nicht mit Gleichaltrigen, sondern online. Die Pornografie desensibilisiert Männer sexuell, was dazu führt, dass sie eine immer stärkere Stimulation benötigen, um Erregung zu spüren.

Pornosucht ist heilbar. Sie betrifft mehr Männer als Frauen, doch es gibt auch Frauen, die pornosüchtig sind. Der NoFap-NoPorn-Lifestyle könnte das ganze Leben verändern.

Bild: familytv – fotolia.com

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