Was steckt hinter der Liebe zu Taschen bei Frauen?

Viele Frauen können von Handtaschen einfach nicht genug bekommen. Bei Schuhen ist es mitunter ähnlich. Wie Statussymbole werden die Taschen in den Regalen und Schränken aufbewahrt und so manch ein Mann hat für die Leidenschaft seiner Frau nur ein verständnisloses Kopfschütteln übrig. Doch was steckt eigentlich hinter der Liebe zu Taschen bei den Frauen?

Ist es einfach nur der Spaß an der Mode oder müssen durch den Taschenkauf Bedürfnisse befriedigt werden? Frauen, Männer und Psychologen sind hier komplett unterschiedlicher Meinung – und Taschendesigner und Modeverantwortliche können überhaupt nicht verstehen, warum die Lust an der Tasche thematisiert wird. Vorweg sei gesagt: Dieser Text ist von einer Frau geschrieben. Von einer Frau, die letztlich nur eine Lieblingshandtasche besitzt, aber die Leidenschaft der anderen Frauen durchaus nachvollziehen kann.

Eine Handtasche ist für eine Frau nicht nur ein ergänzendes Accessoire zum Outfit, sondern auch ein Stück Geborgenheit. In der Handtasche bewahrt die Frau auf, was sie im Alltag braucht (Handcreme, Taschentuch, Brille, Handy, Haarbürste, Lippenstift, Pfefferminz, Tabletten, Kugelschreiber, …) und auch, was ihr am Herzen liegt (Glücksbringer, Liebesbrief, Fotos der Kinder, …). Und so ist die Handtasche ein nicht wegzudenkender Begleiter für den Tag. Wer eine Handtasche nicht nur als schlichtes Aufbewahrungsmittel sieht, sondern als modischen Hingucker, hat Freude an der Vielfalt der Formen, Farben und Materialien. Ein Handtasche wird von der Frau nach dem Anlass (Job, Freizeit, Ausgehen, …) ausgewählt, aber auch nach der Stimmung.

Wir haben mehrere Paar Schuhe, also dürfen wir auch eine nette Anzahl an Handtaschen haben. Wer als Frau allerdings der Sammelleidenschaft verfallen ist und ständig Taschen kauft, steht vor einem Problem: Wohin mit all dem Hab und Gut? Handtaschen brauchen Platz. Während der Partner seine Uhrensammlung bequem verstauen kann, müssen für die Frauenlust Regale aufgestellt oder Schränke leergeräumt werden. Wer seine Taschen liebt, wird auch hier eine Lösung finden. Schließlich möchten Taschen gesehen werden. Denn jede von ihnen trägt auch ein Stück weit Erinnerungen mit sich. Die kleine gelbe Tasche war beim Vorstellungsgespräch mit dabei, die schlichte blaue Tasche mit der silbernen Schnalle beherbergte das Taschentuch, das gebraucht wurde, als beim Heiratsantrag die Tränen flossen. Und die teure Designer-Tasche wird nur zu besonderen Anlässen hervorgeholt. Ist die Sammelleidenschaft der Frau gesund, dann lässt sich überhaupt nichts dagegen sagen. Es ist ein Hobby, das Freude bereitet. Ungesund wird es erst, wenn Frau keinem (!) neuen Modell widerstehen kann. Da ständig neue Marken, Materialien und Designs Einzug in die Läden halten, würde der Nachkauf kein Ende finden. Und gibt Frau mehr Geld für Taschen aus, als sie besitzt und verschuldet sich für ihr Lieblingsaccessoire gar noch, dann kann von einem Sucht-Verhalten gesprochen werden und es sollte dringend die Ursache für die Kaufeskapaden herausgefunden werden.

Liebe Männer, lasst uns unsere Freude. Schimpfen dürft ihr, wenn wir das Geld (euer Geld) wahllos zum Fenster herauswerfen und Taschen im Wert eines Kleinwagens kaufen.

Wusstest du, dass…

„See Through Bags“ derzeit der absolute Mode-Trend sind? Bei den durchsichtigen Plastiktaschen kann das Innenleben der Tasche gesehen werden.

Bei ebay ganze Handtaschen-Sammlungen aufgelöst und verkauft werden?

Die Birkin Bag, eine seit 1984 in Handarbeit gefertigte Damenhandtasche der Modemarke Hermés, die nach der Schauspielerin Jane Birkin benannt ist, nicht nur eine Handtasche, sondern eine Investition ist? Der Einstiegspreis liegt bei 5000 Euro, mitunter werden sogar gebrauchte Taschen für fünfstellige Beträge verkauft. Die Wartezeit für eine neue Birkin Bag kann mehrere Jahre dauern.

Bild: janifest -fotolia.com

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