Nicht vergessen: Die gesunde Knochenbrühe

Wer hätte das gedacht? Oma’s Rezepte sind aktueller denn je. Wer bei Google beispielsweise die Worte „Gesundheit“ und „Knochenbrühe“ eingibt, bekommt unglaublich viele Vorschläge, die zu Gesundheitstipps und Rezepten führen und zeigen, dass die Brühe von ausgekochten Knochen mehr ist als nur ein Wärmespender.

Die Knochenbrühe wird heutzutage als „Oma’s Superfood“ oder „Paleo Booster“ bezeichnet und wer sich der hochwertigen Inhaltsstoffe bewusst ist, möchte sie nicht mehr von seinem Speiseplan streichen. Die Knochenbrühe ist eine reiche Mineralstoffquelle. Durch das Auskochen der Knochen lösen sich Stoffe wie Kollagen, Glukosamine und Gelatine, die gut für unser Verdauungs- und Immunsystem sind, aber auch den Knochen und Gelenken zu Stärke und dem Bindegewebe zu Elastizität verhelfen. Die Knochenbrühe ist reich an Kalium, Magnesium, Natrium und Phosphor und enthält wichtige essentielle Fettsäuren, die bei der Zellregeneration helfen. Die in der Brühe enthaltenen Aminosäuren (hier vorrangig Prolin und Glycin) spielen eine wichtige Rolle für den Körper. So hilft Prolin beispielsweise den Muskelzellen bei der Neubildung. Außerdem unterstützt Prolin die Arterien und schützt so vor Verkalkungen. Glycin reguliert den Blutzuckerspiegel.

Brühe ist nicht gleich Brühe und somit sollte eine selbstgekochte Knochenbrühe keinesfalls mit den Supermarkt-Produkten – von der körnigen Brühe aus dem Glas bis hin zum Brühwürfel – gleichgesetzt werden. Während die Industrieprodukte viel Salz enthalten und auch mit Geschmacksverstärkern versehen sind, besteht die selbstgekochte Knochenbrühe nur aus natürlichen und nährstoffreichen Zutaten. Knochenbrühe kann als Basis für Suppen oder Soßen verwendet werden, sie kann aber auch pur getrunken werden. Es gibt sogar begeisterte Mütter, die die hochwertige Brühe als Grundlage für einen Babybrei nutzen.

In New York (USA) gibt es einen „Brühe-Shop“, der von einem Italiener betrieben wird und der selbstgekochte hochwertige Knochenbrühe „to go“ anbietet. Die Amerikaner lieben die nährstoffreiche Suppe und bestellen diese pur zum Trinken oder verfeinert mit etwa Kokosmilch, Ingwer und Limette. Und auch deutsche Start Ups haben den Markt hinter der Gesundheitsbrühe erkannt und verkaufen online den Nährstoffbooster. Die Unternehmer von Bone Brox fragen „Hast Du je die Kraft einer echten Brühe gespürt?“ und verkaufen „Oma’s Geheimwaffe“ im Glas in den verschiedensten Varianten.

Wer jedoch selbst kochen möchte, muss etwas Geduld haben. Eine Brühe dauert lange. Allerdings sagen Ernährungsexperten, dass die Energie, die beim Kochen aufgewendet werden muss, beim Genuss wieder zurück kommt. Eine Knochenbrühe kann aus den Knochen von Rind, Schwein, Lamm, Geflügel, Wild oder Fisch hergestellt werden. Die Basis wird dann mit Gewürzen und Gemüse verfeinert. Es empfiehlt sich, bei den Knochen (Markknochen) zu Knochen aus biologischer Landwirtschaft zu greifen. Während eine Hühnerbrühe ungefähr vier Stunden gekocht werden sollte, benötigen andere Knochenarten mindestens sechs Stunden. Nach Belieben kann der Brühe frisches Gemüse (Sellerie, Zwiebel, Möhren, etc.) beigegeben werden. Das Gemüse muss nicht von Beginn an mitgekocht werden. Es reicht aus, wenn es eine Stunde vor Ende der Kochzeit zugegeben wird, damit es seinen Geschmack entfalten und die Nährstoffe an die Brühe abgeben kann. Mit Gewürzen und Kräutern (Pfefferkörner, Lorbeerblätter, Petersilie, Rosmarin, etc.) kann die Brühe geschmacklich abgerundet werden. Ganz wichtig ist: Jeder Knochenbrühe sollte ein Schuss Apfelessig beigegeben werden, damit sich die Nährstoffe besser aus den Knochen lösen.

Fertige Knochenbrühe kann eingefroren und bei Bedarf aufgetaut werden.

Bild: katharinarau – fotolia.com

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